Helmut Kolbeck
Insekten auf der Hainbuche - LWF-Wissen 12
Aus dem großen Reich der Insekten werden hier überwiegend phytophage Gruppen betrachtet, um die Einnischung der Tierarten auf die Baumart Hainbuche zu veranschaulichen. Die Gruppe der Blattwespen (Symphyta) inklusive der Holz- und Halmwespen ist mit rund 600 Arten in Mitteleuropa vertreten. Nur von drei Arten ist bekannt, daß die Afterraupen an Hainbuche zur Entwicklung kommen. Bei der Art Tenthredopsis sordida (KLUG, 1814) wird die Wirtswahl nur vermutet, die beiden Arten der Gattung Croesus kommen aber auch auf Hasel oder weiteren Baumarten vor.
In der Ordnung Coleoptera, das heißt innerhalb der Gruppe der Käfer mit rund 6.000 bis 8.000 Arten in Mitteleuropa hat sich die Phytophagie nur in wenigen Familien als Ernährungsweise durchgesetzt. Bei den Blattkäfern (Chrysomelidae) und den Rüsselkäfern (Curculionidae) ist sie für Larven und Imagines der Regelfall. Dagegen leben bei den Bockkäfern (Cerambycidae) nur die Larven an lebendem bis hin zu zersetztem, pflanzlichem Substrat, in den allermeisten Fällen in Baum- und Straucharten.
Bei den rund 200 Bockkäfer-Arten in Mitteleuropa wird nur bei zwei Arten die Hainbuche als Nebensubstrat aufgeführt. Einige sehr polyphage, an verschiedenen Laubhölzern sich entwickelnde Arten sind jedoch noch zu vermuten.
Die mit rund 500 Arten in Mitteleuropa vertretenen Blattkäfer nutzen die Baumart Hainbuche nicht. Zumindest sind keine monophagen oder oligophagen Bevorzugungen bekannt.
Bei den Rüsselkäfern, mit rund 1.000 Arten in Mitteleuropa vorkommend, verhält es sich ähnlich. Nur bei zwei östlichen Arten der Gattungen Phyllobius und Polydrusus, die Niederösterreich, die Slovakei, Mähren oder Schlesien erreichen, wird die Hainbuche ausdrücklich als Substrat neben der Eiche genannt. Einige polyphage Arten werden sicherlich selten auch auf Hainbuche zu finden sein.
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