Beatrix Enzenbach, Eva Krause und Sabine Kirchner
Wald ist nicht nur Männersache - LWF-aktuell 62

Wie viele es von ihnen in Bayern wirklich gibt, ist nicht genau bekannt. Doch eines ist sicher: Der Anteil an Waldbesitzerinnen wird in den kommenden Jahren zunehmen. Um ihrem steigenden Anteil gerecht zu werden, ist es wichtig, dass sich der Forstsektor künftig auch an den Motiven und Bedürfnissen der Frauen in Wald und Forstwirtschaft orientiert.

Frau in persönlicher Schutzausrüstung an einen Baum gelehntZoombild vorhanden

Ob Holzeinschlag mit der Motorsäge oder Fachdiskussion zur Waldpflege, eine Waldbesitzerin braucht ein breites Wissen. Foto: E. Krause

Erhebungen über die genaue Anzahl der Waldbesitzerinnen in Bayern existieren derzeit nicht. Untersuchungen aus Baden- Württemberg, Thüringen und Sachsen sowie Nordrhein-Westfalen (FAO/UNECE 2006) lassen Zahlen um die 20 % als realistisch erscheinen. Von den etwa 700.000 Waldbesitzern in Bayern (STMLF 2006) sind demnach ca. 140.000 weiblich.

Hinzu kommt eine große Anzahl Frauen, die im forstlichen Familienbetrieb verschiedenste Arbeiten von der Durchforstung bis hin zur Holzernte übernehmen. Die Zahl der Waldbesitzerinnen wird weiter zunehmen. Der Anteil der Frauen, die Verantwortung für das Familieneigentum Wald übernehmen, steigt. Aufgrund des Strukturwandels in der Landwirtschaft wird Wald nach der gesetzlichen Erbfolge paritätisch an Töchter und Söhne vererbt. Somit werden sich in Zukunft deutlich mehr Frauen mit ihrem Wald und der Waldbewirtschaftung auseinandersetzen (müssen).

In Schweden beispielsweise erreicht der Anteil der Waldbesitzerinnen nach einer Reform des Erbrechtes gegenwärtig einen Anteil von 37% (BECKER 2004). In einer bayernweiten Befragung wurden forstliche Berater gebeten, unter anderem eine Einschätzung darüber abzugeben, wie hoch in ihrem Revier der Anteil »urbaner Waldbesitzer« und darunter der Anteil der Waldbesitzerinnen sei (LfWuU 2007a).

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