Roland Schreiber und Holger Hastreiter
Der forstliche Zusammenschluss aus Sicht der Waldbesitzer - LWF-aktuell 70
Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft führt im Privatwald jährlich eine Befragung der Walbesitzer zum Holzeinschlag durch. Neben Standardfragen zur Holzvermarktung wurden die Waldbesitzer über die "forstliche Beratung im Privatwald" um Auskunft gebeten. Auch in einem INTERREG-Projekt der LWF war die forstliche Beratung Gegenstand eingehender Forschungsarbeiten. Demzufolge haben die Waldbesitzer sehr großes Vertrauen in die Beratung seitens der Forstverwaltung als auch der forstlichen Zusammenschlüsse. Wichtig ist hier ein gutes Zusammenspiel zwischen der waldbaulichen Beratung der Forstverwaltung und der forstbetrieblichen Beratung des forstlichen Zusammenschlusses.
Im Rahmen der freiwilligen, landesweiten Erhebung im Privatwald durch das Sachgebiet Forstpolitik, Wildtiermanagement, Jagd an der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) werden jährlich circa 1.500 Waldbesitzer angeschrieben.
Im Jahr 2007 nahmen davon insgesamt 989 Privatwaldbetriebe aller Größenklassen an der Befragung teil. Neben den Standardfragen zum Holzeinschlag und -verkauf wurden zusätzliche Fragen zum Thema »Forstliche Beratung im Privatwald« formuliert. Die Ergebnisse dieser bayernweiten Umfrage werden nachfolgend vorgestellt. Ergänzend dazu ermöglichen Erkenntnisse aus dem INTERREG-Projekt »Die Marktstellung des Kleinprivatwaldes und deren Verbesserung in der Grenzregion Bayern-Tschechien« einen regionalen Einblick zu diesem Thema.
Regionale Unterschiede im Hinblick auf die Organisation, den Beratungsbedarf und auch in den Präferenzen bei der Wahl der bevorzugten forstlichen Berater sind klar zu erkennen. Vor allem die beiden wichtigsten Beratungsinstitutionen genießen bei den Waldbesitzern eine hohe Glaubwürdigkeit und beraten auch zu deren Zufriedenheit. Trotzdem erlaubt erst die Synthese beider Beratungsakteure dem Waldbesitzer, das in dieser Konstellation enthaltene Potential insgesamt zu nutzen. Als zielführend in der forstlichen Praxis erweist sich sowohl eine klare Aufgabentrennung als auch die professionelle Besetzung der jeweiligen Kernkompetenzfelder.
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