Forschungs- und Innovationsprojekt
Strategische Neuausrichtung der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) im Rahmen der Waldumbauoffensive 2030
Die Waldumbauoffensive 2030 hat das Ziel, den jährliche Umbaufortschritt im Privat- und Körperschaftswald von bisher 6.000 ha auf 10.000 ha zu steigern. Bis zum Jahr 2030 sollen auf einer Gesamtfläche von 200.000 ha klimaangepasste Mischwälder begründet sein. Mit dem Projekt werden die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) bei der strategischen Neuausrichtung auf die aktuellen forstwirtschaftlichen Herausforderungen unterstützt.
Hintergrund
Voranbau (Foto: M. Kunz, LWF)
Umbau dieser Bestände hin zu standortangepassten und klimastabilen Mischwäldern bleibt eine vordringliche Schwerpunktaufgabe der ÄELF in Bayern. In dem Klimaprogramm 2020 der Bayerischen Staatsregierung wurde in 2007 ein konkretes Umbauziel von 100.000 ha bis 2020 festgehalten. Dieses konnte bis 2018 auf einer Fläche von rund 66.000 ha realisiert werden. Gleichzeitig wurde auf rund 39.000 ha Waldfläche eine zielgerichtete Bestandespflege gefördert. Mit der Waldumbauoffensive 2030 wird der Waldumbau noch stärker forciert. Jährlich sollen 10.000 ha neue Waldumbauflächen hinzukommen. Daraus ergibt sich ein neues Gesamtziel von 200.000 ha bis zum Jahr 2030.
Unter der gegenwärtigen schwierigen Gesamtsituation in der Forstwirtschaft in Bayern ist eine Forcierung der dringend notwendigen Umbauziele auch eine Herausforderung für die Forstpraxis und Forstrevierleitung. Die ÄELF erhalten mit dem IZW (Initiative Zukunftswald)-Projekt die notwendige Unterstützung, um die Waldumbauoffensive 2030 auch unter strukturell schwierigen Bedingungen optimal umzusetzen. In einem ersten Schritt erfolgt eine Bestandsaufnahme des bisherigen waldbaulichen Fördergeschehens an mehreren vorausgewählten ÄELF. Zusammen mit diesen Pilotämtern wird eine Strategievorlage entwickelt und verprobt. Mit dieser Mustervorlage können die ÄELF ihre amtsspezifischen Waldumbau- und Beratungskonzepte auf die aktuellen forstwirtschaftlichen Herausforderungen optimal anpassen.
Ziele
Im Rahmen des IZW-Projektes werden die folgenden Teilziele umgesetzt:
Teilziel 1: Identifikation von Waldumbauschwerpunkten
- Vergleich des bisherigen Fördergeschehens mit aktuellen Ergebnissen für umbau-dringliche Nadelholzbestände unter Anwendung des TreeIdent-Ansatzes;
- Analyse der Waldumbauschwerpunkte in ausgewählten Pilotämtern;
- Definition von amtsspezifischen Waldumbauschwerpunkten.
Teilziel 2: Langfristiger Erhalt der Qualität von geförderten Waldumbaumaßnahmen
- Soll/Ist-Vergleich von stichprobenartig ausgewählten waldbaulichen Förderflächen außerhalb der Bindefrist;
- qualitative Auswertung anhand eines Kriterienkatalogs und Herausstellen von Optimierungsansätzen.
Teilziel 3: Ausbau der Angebotsberatung
- Prozessanalyse der Arbeitsabläufe im Rahmen der Förderung;
- Analyse der Waldbesitzstruktur;
- Optimierung des Beratungskonzeptes.
Ergebnis
Daraus leiten sich für das Projekt folgende Hauptziele ab:
- verprobte Mustervorlage für alle ÄELF in Bayern zur selbständigen Erarbeitung der strategischen Neuausrichtung im Hinblick auf die aktuellen und zu erwartenden Herausforderungen in der Bewirtschaftung des privaten und kommunalen Waldbesitzes;
- Unterstützung bei der Erstellung und Aktualisierung amtsspezifischer Waldumbaukonzepte mit Definition von Waldumbauschwerpunkten;
- Unterstützung bei der Aktualisierung amtsspezifischer Beratungskonzepte;
- SWOT-Analyse der Förderabwicklung.
Projektinformation
Projektleitung: Roland Schreiber
Projektbearbeitung: Marco Kunz
Laufzeit: Juli 2020 bis Dezember 2021
Durchführende Institution: Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Finanzierung: Bay. Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten