Fichtenaltholz mit Buchenvoranbau

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Michael Mößnang
Die Rolle der Birke im Waldbau - Die Sandbirke in Bayern - LWF-Wissen 28

Die Rolle, welche eine Baumart im Wald und im Waldbau inne hat, ist von einer Vielzahl von zum Teil auch sehr unterschiedlicher Faktoren abhängig. An vorderster Stelle dieser Einflussfaktoren sind sicherlich Verbreitung und Häufigkeit sowie die Wertleistung zu nennen. Ebenfalls von großer Bedeutung sind aber auch ökologische Funktionen, die eine Baumart im Wald oder im Waldbau übernehmen kann. Diese können sich unter anderem aus standörtlichen, naturschutzfachlichen, gesellschaftlichen oder anderen Notwendigkeiten ableiten.

Birkenbestand

Abbildung: Birkenbestand. Foto: W. Pförtsch

Im Folgenden wird die Bedeutung der Sandbirke, die neben der Moorbirke in Europa die bedeutendste baumförmige Birkenart ist, hinsichtlich ihrer Verbreitung, Häufigkeit und Wertleistung näher erläutert. Das hier vorgestellte Zahlenmaterial stammt vornehmlich aus der Forsteinrichtungsdatenbank sowie den Holzpreisstatistiken der Bayerischen Staatsforstverwaltung.

Die Sandbirke ist eine Baumart mit einem außerordentlich großen Verbreitungsgebiet, das sich über sehr unterschiedliche Klimabereiche erstreckt. Sie ist von Skandinavien bis Süditalien und von Frankreich bis nach Russland hinein anzutreffen. Diese großräumige Verbreitung resultiert aus ihrer ausgesprochenen Genügsamkeit hinsichtlich ihres Wasser- und Nährstoffbedarfes, aber auch aus ihrer Robustheit, Klima- und Witterungsextreme unbeschadet zu überstehen.

Obwohl sie in ganz Europa anzutreffen ist, ist die Birke vor allem ein Baum des Nordens. In den nordischen Ländern ist sie mit bis zu 30% am Waldaufbau beteiligt. Dort ist sie eine bestandsbildende Baumart, die mit Fichte, Kiefer und Aspe vergesellschaftet ist. Weiterhin ist sie in diesen Ländern eine Baumart der Schlusswaldgesellschaft. In Süddeutschland hingegen ist die Sandbirke eine Pionierbaumart, die bei natürlicher Waldentwicklung aufgrund ihrer geringen Lebensdauer und ihrer rasch nachlassenden Wuchskraft mit fortschreitendem Bestandesalter zunehmend von den Schlussbaumarten überwachsen wird und schließlich vorzeitig in den Beständen ausfällt. Bestandsbildend kommt die Sandbirke hier lediglich in einer frühen Phase der Wiederbewaldung vor allem auf Katastrophenflächen und auf Extremstandorten vor.

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