Franz Brosinger und Roland Baier
Chancen und Grenzen des Waldbaus mit der Douglasie in Bayern - LWF-Wissen 59
Die Douglasie ist eine forstlich sehr interessante Baumart. Die weitgehende Übereinstimmung ihrer Standortsansprüche mit den künftig zu erwartenden Wuchsbedingungen in unserem Land, ihre Wuchsleistung und Integrationsfähigkeit in einen naturnahen Waldbau prädestinieren sie dazu, einen wachsenden Anteil beim Waldaufbau in Bayern zu übernehmen. Obwohl diese Baumart derzeit als verhältnismäßig stabil und widerstandsfähig anzusehen ist, können mögliche Risiken in der Zukunft nicht ausgeschlossen werden.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Altersklassenverteilung der Douglasie (Hektar) in Bayern (Quelle: BWI II)
Die Douglasie wurde erst um 1830 in Deutschland eingeführt und ist damit im Vergleich zu anderen Gastbaumarten wie Robinie (um 1650) oder Roteiche (1691) noch relativ neu im Land (Ruetz 1999). Zunächst wurde sie als Parkbaum, in Gärten und zur Gewinnung von Schmuckreisig gepflanzt. Ihr planmäßiger Anbau in den Wäldern setzte in Bayern erst ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein. Nachdem im Großprivatwald erste kleinere Flächen begründet waren, bauten Forstrat Bierdimpfel um 1870 im ehemaligen Forstamt Freising sowie Heinrich Mayr (ab 1893 Nachfolger von Karl Gayer am Münchener Waldbaulehrstuhl) im forstlichen Versuchsgarten Grafrath die Douglasie probeweise an (Gayer 1898).
Systematische, wissenschaftlich begleitete Anbauversuche folgten schließlich ab 1881 auf Empfehlung des Verbandes Deutscher Forstlicher Versuchsanstalten (Ganghofer 1884). Eine dieser Versuchsflächen – im Kranzberger Forst bei Freising – ist noch erhalten. Aus diesen Gründen existieren in Bayern fast keine über 120 Jahre alten Douglasienbestände. Wie die Altersklassenübersicht nach der Bundeswaldinventur (BWI II) in Abbildung 1 erkennen lässt, ist die Douglasie erst ab etwa 1880 mit geringfügigen Anteilen an der Baumartenzusammensetzung beteiligt.
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Autoren
- Franz Brosinger
- Roland Baier