Franz Brosinger
Neue Aufgaben für den Waldbau - LWF-aktuell 68
Waldbauliches Wissen ist heute gefragter denn je. Veränderte gesellschaftliche Ansprüche, vom steigenden Holzbedarf über den Erhalt der Biodiversität bis hin zur Mechanisierung der Waldbewirtschaftung, verlangen neue Lösungen. Vor allem der Klimawandel wirft viele Fragen auf. Vom Waldbau werden praxisgerechte und zukunftsorientierte Antworten erwartet.
Zoombild vorhanden
Abbildung: An den bayerischen Waldklimastationen werden wachstums- und vitalitätsrelevante Klimadaten erhoben und wichtige Stoffkreisläufe überwacht.
Die Bayerische Forstverwaltung trägt die Gesamtverantwortung für die Wälder in Bayern. Deshalb zählt die Weiterentwicklung der waldbaulichen Grundlagen und Konzepte sowie ihre Anpassung an die Bedürfnisse der Waldbesitzer zu ihren wichtigsten Aufgaben.
Eine naturnahe Waldbewirtschaftung ist schon seit langem das forstliche Leitbild in Bayern. Dies ist im Waldgesetz für Bayern verankert und durch Vorgaben konkretisiert wie die Vermeidung von Kahlschlägen, eine angemessene Beteiligung standortsheimischer Baumarten, das Primat der Naturverjüngung und den Grundsatz »Wald vor Wild«. Die weitestmögliche Einbindung natürlicher Prozesse in die Waldbewirtschaftung optimiert den Nutzen für Bewirtschafter und Gesellschaft, sie ist daher wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll. Zugleich bietet die große Vielfalt an Baumarten und Strukturen in naturnah aufgebauten Wäldern optimale Voraussetzungen für eine Anpassung an den Klimawandel.
Zwar ist damit der Rahmen für die Waldbewirtschaftung in Bayern abgesteckt, doch zwingen die aktuellen gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Veränderungen dazu, die waldbaulichen Handlungsempfehlungen zu überdenken und, wenn erforderlich, neu auszurichten.
weiterlesen ... Neue Aufgaben für den Waldbau 364 KB