Zukunftsfähige Standortinformationen für klimarobuste Wälder
Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung im Privatwald bei Untertraubenbach (Lkr. Cham). Links: Dr. Peter Pröbstle, Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft; rechts: Josef Ziegler, Vorsitzender der Waldbesitzervereinigung Cham-Roding und des Vereins für forstliche Standortserkundung in Bayern e.V. (© Dr. Klaas Wellhausen, LWF)
Freising, 04.03.2024: Laut Deutschem Wetterdienst war 2023 das wärmste Jahr in Deutschland seit dem Messbeginn im Jahr 1881. Doch es steht zu befürchten, dass in den kommenden Jahren noch trockenere und heißere Witterungsphasen unseren Waldbäumen zu schaffen machen werden. Der richtigen Baumartenwahl auf dem jeweiligen Standort kommt daher künftig eine noch entscheidendere Rolle zu. Aus diesem Grund passt die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) die bereits vor 30-40 Jahren erstellten forstlichen Standortkarten an. In einem Großprojekt werden die alten Karten und Standortgutachten digitalisiert und flexibel gestaltet, damit sie sowohl die aktuellen Standortbedingungen im Jahr 2024 als auch die künftig zu erwartende Standortbedingungen abbilden können. Dieses Projekt findet in Kooperation mit dem Verein für forstliche Standortserkundung e. V. (VfS) und den Waldbesitzervereinigungen und Forstbetriebsgemeinschaften statt. Mit der WBV Cham-Roding wurde die bayernweit erste förmliche Vereinbarung zur Zusammenarbeit unterzeichnet und viele weitere Waldbesitzervereinigungen und Forstbetriebsgemeinschaften haben in den letzten Wochen Ihr Interesse bekundet.
Der nahezu überall in Bayern dringliche Waldumbau setzt eine möglichst genaue Kenntnis nicht nur der heutigen, sondern auch der künftigen Boden- und Klimabedingungen voraus. „Ein im letzten Jahrtausend noch gut wasserversorgter Waldstandort ist bereits heute oft deutlich trockener. Aufgrund der galoppierenden Klimaerwärmung werden sich viele Waldstandorte in den kommenden Jahrzehnten noch weiter stark verändern“, so Dr. Peter Pröbstle, Präsident der LWF. „Als Waldbewirtschaftende müssen wir wissen, ob auf unseren Waldstandorten auch in einigen Jahrzehnten noch Mischwälder mit Fichten- und Tannenanteilen gedeihen können, oder ob wir bereits heute auf Buche, Eiche oder sogar auf ganz neue Baumarten setzen müssen“ ergänzt Josef Ziegler, der Vorsitzende der Waldbesitzervereinigung Cham-Roding und Präsident des Bayerischen Waldbesitzerverbandes. Die WBV Cham-Roding war Vorreiter in diesem Kooperationsprozess und hatte bereits Mitte letzten Jahres ihre Mitwirkung an dem Gemeinschaftsprojekt signalisiert. Inzwischen wurde die erforderliche förmliche Vereinbarung zur Zusammenarbeit stilgemäß mitten in einem oberpfälzer Waldstück unterzeichnet.
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