Pressemitteilung
Extrem seltener Palpenkäfer nach Jahrzehnten in Bayern wieder gefunden
Saulcyella schmidtii mag manchen Laien mehr an eine braune Ameise erinnern als an einen holzbewohnenden Käfer (© L. Borowiec, Universität Wrocław)
Freising, 21.03.2023: Forscher der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) melden nach über 60 Jahren den Wiederfund eines holzbesiedelnden Käfers im Dürnbucher Forst südöstlich von Ingolstadt. Der nur etwa 1 mm große Käfer Saulcyella schmidtii sieht eher wie eine gelbbraune Ameise aus. Jetzt ging die seltene Palpenkäferart den LWF-Experten im Naturwaldreservat „Damm“ in die Falle.
In Mitteleuropa gibt es ca. 125 verschiedene Arten der Palpenkäfer (Gattung Saulcyella). Die wiedergefundene Art Saulcyella schmidtii ist so selten, dass es für sie noch gar keinen deutschen Namen gibt. Die letzten Nachweise in Bayern liegen schon über 60 Jahre zurück. 1957 wurde der letzte Käfer bei Haag in Oberbayern gefunden. Zuvor ist nur ein weiterer Fund bei Haidenburg in Niederbayern belegt. Wurde der kleine Käfer vielleicht in der Zwischenzeit nur übersehen? Das gilt als ausgeschlossen, denn die typische Form des letzten Keulengliedes der Fühler macht die Art für Käferkenner unverwechselbar und lässt ihn von anderen ähnlichen Arten der Palpenkäfer sicher unterscheiden.
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