Forschungs- und Innovationsprojekt
Einsatz der Erdbeobachtung zur Erfassung von klimabedingten Schädigungen des Waldes in Deutschland (ForstEO)

Projektziel

Ziel des Projekts ForstEO ist es, qualitativ geprüfte und robuste Informationsprodukte mit Werkzeugen der Fernerkundung abzuleiten und bereitzustellen, um die Weiterentwicklung aktueller nationaler Monitoring-Systeme zur flächigen Erfassung klimabedingter Schädigungen am Wald zu unterstützen.

Hintergrund

Wald mit abgestorbenen stehenden BuchenZoombild vorhanden

Geschädigte Buchen im Irtenberger Wald, August 2019 (© C. Straub, LWF)

Erfassung von Schädigungen am Laubholz in Bayern (LWF)

In den vergangenen Jahren waren Witterungsextreme wie Trockenperioden und das Auftreten von Extremtemperaturen eine große Belastung für die Laubwälder. So führte die Trockenheit im Sommer 2018 bereits zu einem frühzeitigen Blattabfall und im Jahr 2019 wurden zunehmend auch absterbende Buchen unter anderem in den Wäldern Nordbayerns beobachtet. Daher liegen die Untersuchungsgebiete der LWF in Unterfranken, um diese neuartigen Schäden am Laubholz mit Fernerkundungsdaten genauer zu erfassen.

Bayernkarte mit eingefärbtem Laub- und Nadelholzanteil

In der forstlichen Praxis besteht der dringende Bedarf nach effizienten Verfahren zur möglichst genauen räumlichen Erfassung und kontinuierlichen Beobachtung von geschädigten Waldbeständen. Großes Potential wird hierbei beim Einsatz von Fernerkundungstechnologien und automatisierten Bildauswerteverfahren gesehen. Die LWF nutzt im Projekt ForstEO räumlich hochaufgelöste Luftbildaufnahmen sowie Sentinel-2 Satellitenbilder, mit deren Hilfe in hauptsächlich laubholzdominierten Projektflächen folgendes untersucht werden soll:
  • Erstellung von Trainings- und Validierungsdaten sowie Bestimmung von Schadstufen über Luftbildinterpretation
  • Entwicklung von Modellen zur Schaddetektion mittels überwachter Klassifikation basierend auf Luftbilddaten und Sentinel-2 Daten
  • Erfassung von geschädigten Laubbeständen mittels Vegetationsindizes
  • Transfer der entwickelten Methoden auf andere Regionen

Projektmanagement

Die Projektpartner sind das Deutsche Fernerkundungsdatenzentrum (DLR-DFD) am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), sowie das Forstliche Forschungs- und Kompetenzzentrum (FFK Gotha), die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA) i und die Forstliche Versuchs und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA-BW).

Projektinformationen
Laufzeit: 01.03.2023 - 28.02.2026
Projektleitung ForstEO: Juliane Huth, Dr. Frank Thonfeld (DLR-DFD)
Teilprojekt 3: Untersuchung von fernerkundungssichtbaren Schäden am Laubholz in Bayern
Projektleitung: Kathrin Einzmann (Abt. 1, LWF)
Bearbeitung: Dr. Javier Gonzalez Patiño (Abt. 1, LWF)
Durchführende Institution: Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Kooperationspartner:
• Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA-BW)
• Forstliches Forschungs- und Kompetenzzentrum, ThüringenForst-AöR (FFK Gotha)
• Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA)

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) durch den Waldklimafonds gefördert.