Außenhandel Bayerns mit Holz und Holzprodukten

In den Diagrammen sind nur die Holzströme mit dem Ausland dargestellt. Der innerdeutsche Handel wird nicht erfasst, obwohl er einen beträchtlichen Anteil der Mengenströme ausmachen dürfte.

Der Außenhandel mit Rundholz hat sich in Bayern in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Noch 2006 exportierte Bayern 2,7 Mio. Festmeter (fm) ins Ausland. Bis 2010 ging der Nettoexport kontinuierlich zurück, sodass seit 2011 der Nettoimport von Rundholz in Bayern meist überwog. Diese Entwicklung ist auf den massiven Ausbau der Einschnittkapazitäten in den bayerischen Sägewerken ab etwa 2005 zurückzuführen, woraufhin die Nachfrage nach Rundholz in Bayern stark anstieg. Die Auswirkungen einer Borkenkäferkalamität und einiger Stürme führten 2015 wieder zu einem sprunghaften Anstieg der Rundholzexportmengen. Die größte Warenbewegung (Import und Export) von Rundholz fand im Jahr 2018 mit einem Gesamtvolumen von 4,3 Mio. Festmeter statt. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 2,8 Mio. Fm Rundholz gehandelt, was einem deutlichen Rückgang um 18 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Während sich der Rundholzexport mit 2,1 Mio. Festmeter auf dem Vorjahresniveau bewegt, hat sich die importierte Rundholzmenge mit 0,7 Mio. Festmeter nahezu halbiert. Dies ist vor allem auf den stark rückläufigen Nadelrohholzimport aus Tschechien und einem steigenden Holzeinschlag in Bayern zurückzuführen. Insgesamt wurde 2023 Rundholz im Wert von 302 Mio. € bewegt; das sind 15 % weniger als im Vorjahr. Davon entfallen 217 Mio. € auf den Export und 86 Mio. € auf den Import. Der durchschnittliche Wert pro gehandelte Einheit (Fm) lag demnach bei 102,1 €/Fm (Export) bzw. 132,6 €/Fm (Import).

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels Bayerns mit Rundholz 2012 - 2023

Abb. 1: Außenhandel Bayerns mit Rundholz 2013 - 2023

Nadelholz ist marktbestimmend

Das Nadelholz ist mit 90 % am Export und mit 89 % am Import beteiligt. Damit bildet das Nadelholz weitgehend die Entwicklung des gesamten Rundholzmarktes ab. Interessant ist, dass trotz der Sturmwürfe „Niklas“ (2015) und „Kolle“ (2017) sowie stark zunehmender Borkenkäferschäden Bayern bis 2020 ein Nettoimportland für Nadelrundholz war. Seit 2021 gehen die Importe deutlich zurück, was auf rückläufige Importe aus Tschechien und den zunehmenden Holzeinschlag in Bayern zurückzuführen ist.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels Nadelrundholz 2012 - 2023

Abb. 2: Außenhandel Nadelrundholz 2013 - 2023

Knapp 7 % des eingeschlagenen Laubrundholzes werden exportiert

Beim Außenhandel mit Laubrundholz liegt der Schwerpunkt im Gegensatz zum Nadelrundholz auf dem Export. Innerhalb des Betrachtungszeitraums seit 2013 schwankt der Saldo zwischen 100 und 210 Tsd. Fm. Im Jahr 2023 wurden 218.000 Fm Laubrundholz exportiert und 70.000 Fm importiert. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Exportmengen um 12 % gestiegen.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels Bayerns mit Laubrundholz 2012 - 2023

Abb. 3: Außenhandel Bayerns mit Laubrundholz 2013 - 2023

Hauptexportprodukt beim Laubholz ist das Buchenrundholz (80 %), das den beobachteten Trend der Bilanz maßgeblich beeinflusst. Insgesamt wurden 175.000 Fm Buchenrundholz exportiert und 54.000 Fm importiert. Die hohe Energieholznachfrage und deutliche Preissteigerungen bei Brennholz im Jahr 2022 dürften zu einer Umsteuerung dieser Exportmengen geführt haben. Gleichzeitig erhöhte sich durch den Energieholzbedarf das Importvolumen bei Buchenrundholz. Diese Entwicklung scheint inzwischen wieder rückläufig zu sein. Die größten Exportdestinationen sind Österreich (87 %) und China (12 %).

Energiekrise – Historisches Hoch bei Brennholzpreisen

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels mit Buchenrundholz 2012 – 2023

Abb. 4: Außenhandel mit Buchenrundholz 2013 – 2023

Eichenrundholz nimmt aktuell ca. 5 % des Laubholzexports ein. Die Im- und Exportmengen waren in den letzten 10 Jahren in etwa gleich groß. Erst 2017 zeigte sich bei der Eiche ein Trend zu einem größeren Exportvolumen, der 2018 noch anhielt und seitdem wieder rückläufig ist. Im Jahr 2023 wurden 10.000 Fm Eichenrundholz exportiert und 6.000 Fm importiert. Die größten Abnehmer sind Dänemark und Belgien (je 30 %), gefolgt von Frankreich und China (je 12 %).

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels mit Eichenrundholz 2012 - 2023

Abb. 5: Außenhandel mit Eichenrundholz 2013 - 2023

Österreich

Österreich ist der wichtigste Abnehmer für bayerisches Rundholz. Viele Waldgebiete in Bayern liegen im direkten Einzugsgebiet von österreichischen Nadelholz-Sägewerken. Von 2006 bis 2011 haben die Exporte nach Österreich durch den hohen Inlandsbedarf und einen tendenziell rückläufigen Nadelholzeinschlag stark abgenommen. Seit 2015 sind wieder steigende Exporte nach Österreich zu verzeichnen. Der gleichbleibende Rundholzbedarf in Bayern und sinkende Importe aus Tschechien wirkten sich 2023 in niedrigeren Exportmengen nach Österreich aus. Insgesamt wurden 1,6 Mio. Fm Rundholz nach Österreich exportiert, wovon 1,4 Mio. Fm auf Nadelholz entfallen. Damit bezog Österreich 73 % des gesamten bayerischen Nadelholzexports.

Daneben ist Österreich auch für Buchenholz ein wichtiger Abnehmer. Von den rund 175.000 Fm Ausfuhren an Buchenrundholz entfielen 87 % bzw. 152.000 Fm auf Exporte nach Österreich.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels Rundholz mit Österreich 2012 - 2023

Abb. 6: Außenhandel Rundholz mit Österreich 2013 - 2023

Tschechische Republik

Bis 2019 war eine steigende Importmenge von hauptsächlich Nadelholz aus der Tschechischen Republik nach Bayern zu verzeichnen, welche 2021 deutlich einbrach und 2022 mit ca. 1,1 Mio. Fm etwa wieder auf dem Niveau von 2013 lag. Vor allem die abflauende Käferkalamität und der damit verbundene Rückgang des tschechischen Fichtenholzeinschlags, aber auch der steigende Holzeinschlag in Bayern dürften die Hauptursachen für die rückläufige Tendenz sein. Im Jahr 2023 importierte Bayern mit 517.000 Fm Nadelrundholz nur halb so viel Holz aus Tschechien wie im Vorjahr.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels Bayerns mit der Tschechischen Republik mit Rundholz 2013 - 2023

Abb. 7: Außenhandel Bayerns mit der Tschechischen Republik mit Rundholz 2013 – 2023

Frankreich

Im Jahr 2013 wurden aufgrund des hohen Nadelholzbedarfs noch größere Mengen Nadelholz aus Frankreich importiert. Mit der Zeit erhöhte sich aber kontinuierlich die Menge des importierten Buchenrundholzes und machte 2023 anteilig rund 80 % der Importe aus Frankreich aus. Weitere 15 % entfielen auf Nadelrundholz und der Rest verteilt sich gleichmäßig auf Eichen- und sonstiges Laubrundholz. Der Rückgang des Importvolumens lag vor allem an den geringeren Importmengen beim Buchenrundholz.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels Bayerns mit Frankreich mit Rundholz 2013 - 2023

Abb. 8: Außenhandel Bayerns mit Frankreich mit Rundholz 2013 - 2023

Volksrepublik China

Das Exportvolumen in die Volksrepublik China wuchs in der Vergangenheit kontinuierlich und lag 2023 nahezu dreimal so hoch wie im Vorjahr. Exportiert wurde bis 2018 fast ausschließlich Buchen- und Eichenrundholz. In den letzten fünf Jahren kam Nadelrundholz mit einer sprunghaft ansteigenden Exportmenge hinzu. Da die Exporte von Rundholz in die Volksrepublik China im Fokus der Öffentlichkeit stehen, werden im Folgenden die Exportvolumen für Buchen-, Eichen- und sonstiges Laubrundholz sowie Nadelrundholz detaillierter betrachtet.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels Bayerns mit der Volkrepublik China mit Rundholz 2013 - 2023

Abb. 9: Außenhandel Bayerns mit der Volkrepublik China mit Rundholz 2013 - 2023

Insgesamt wurden 316.000 Fm Rundholz nach China exportiert. Die Exportmenge setzte sich zu 93 % aus Nadelholz und zu 7 % aus Buche zusammen, auf Eiche und sonstige Laubhölzer entfallen jeweils weniger als 1 %. Die kontinuierlich angestiegenen Buchenrundholzexporte erreichten 2016 mit knapp 37.000 Fm ihren Höhepunkt. Seitdem sank dieses Volumen auf aktuell 21.000 fm Buchenrundholz. Mit einem Anteil von 12 % der Exportmenge ist China der zweitgrößte ausländische Abnehmer von bayerischem Buchenrundholz. Den abnehmenden Exportmengen bei den Laubhölzern stehen zunehmende Exporte von Nadelrundholz (häufig Kalamitätsholz) gegenüber, welche in den letzten Jahren die Mengen des exportierten Buchenrundholzes übertrafen. Im Jahr 2023 wurden mit knapp 293.000 Fm Nadelrundholz die Exportmengen nach China fast verdreifacht.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung der Rundholzexporte von Buchen-, Eichen- und sonstigem Laubrundholz sowie Nadelrundholz in die Volksrepublik China 2013 – 2023

Abb. 10: Rundholzexporte von Buchen-, Eichen- und sonstigem Laubrundholz sowie Nadelrundholz in die Volksrepublik China 2013 – 2023

Schnittholz

Bis 2013 war ein stetiges Anwachsen der Schnittholzexporte zu verzeichnen, die 2022 schließlich den Höchststand erreichten. Im Jahr 2023 ist der Außenhandel aufgrund der insgesamt schwierigen Situation der Bau- und Möbelbranche rückläufig. Bayern exportierte rund 3,0 Mio. m³ Schnittholz und importierte 0,7 Mio. m³. Die Importe gingen mit rund 0,7 Mio. Festmeter erneut leicht zurück.

Die größten Abnehmer von bayerischen Schnitthölzern waren die USA (23 %), Österreich (14 %), China (9 %), Italien (8 %) und das Vereinigte Königreich (5 %). Nach Bayern wurde Schnittholz vor allem aus Österreich (41 %) und Tschechien (19 %) importiert. Ein Außenhandel mit Russland existierte sanktionsbedingt inzwischen nicht mehr.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels Bayerns mit Schnittholz 2013 – 2023

Abb. 11: Außenhandel Bayerns mit Schnittholz 2013 – 2023

Den Außenhandel mit Schnittholz wurde von Nadelholz dominiert. Deswegen unterschieden sich die grundsätzlichen Entwicklungen der Handelsströme nicht wesentlich vom Gesamtschnittholz. Im Jahr 2023 nahm das Nadelschnittholz 95 % der Export- und 91 % der Importmenge ein.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels mit Nadelschnittholz 2013 - 2023

Abb. 12: Außenhandel mit Nadelschnittholz 2013 - 2023

Beim Laubschnittholz wurden bis 2008 mehr Mengen importiert als exportiert. Durch die Inbetriebnahme von zwei neuen Laubholz-Großsägewerken in Bayern war mit einem Abschmelzen des Importüberschusses zu rechnen. Doch die Finanz- und Wirtschaftskrise, die 2007 begann und 2009 ihren Höhepunkt hatte, wirkte sich deutlich auf die Produktion und den Außenhandel in dieser Zeit aus. Die Nachfrage in Bayern war so gering, dass 2009 erstmals ein Nettoexport zu verzeichnen war. Mit der Normalisierung des Sägewerksbetriebs und der Nachfrage in den folgenden Jahren stieg dann der Saldo an und wurde positiv. Der Saldo lag 2023 bei rund 100.000 m³.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels mit Laubschnittholz 2013 – 2023

Abb. 13: Außenhandel mit Laubschnittholz 2013 – 2023

Neben den etablierten Außenhandelspartnern in direkter Nachbarschaft haben sich in den vergangenen Jahren die Handelsbeziehungen im Schnittholzsegment insbesondere mit China und den USA dynamisch entwickelt. Im Laufe der Zeit wurde der Export von Laubschnittholz nach China zunehmend gesteigert und hielt sich über einige Jahre auf stabilem Niveau. Im Jahr 2023 ist das Exportvolumen um 26 % gegenüber dem Vorjahr gesunken; Laub- und Nadelschnittholz sind etwa gleichermaßen betroffen. Die Exportmenggen von Laubschnittholz lagen bei 42.000 m³ (zu 96 % Buche), beim Nadelholz waren es 226.000 m³.Der Export von Nadelschnittholz nach China wuchs 2019 sprunghaft an und entwickelt sich seit 2020 mit rückläufiger Tendenz. Als Gründe für die rückläufigen Exportmengen sind hohe Schnittholzlager in China und die chinesische Immobilienkrise zu nennen.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung der Schnittholzexporte in die Volksrepublik China 2013 – 2023

Abb. 14: Schnittholzexporte in die Volksrepublik China 2013 – 2023

Der Export von Schnittholz in die USA wird ebenfalls überwiegend durch Nadelholz bestimmt (97 %). Nach einem ersten Peak 2005 waren die Exporte in die USA zunächst rückläufig und kamen nach der Wirtschaftskrise nahezu zum Erliegen. Seit 2015 sind die Nadelschnittholzexporte dann kontinuierlich gestiegen und lagen 2023 erneut bei 686.000 m³ . Die Laubschnittholzexporte in die USA lagen bei 18.000 m³.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung der Schnittholzexporte in die USA 2013 – 2023

Abb. 15: Schnittholzexporte in die USA 2013 – 2023

Spanplatten

Von 2007 bis 2010 wurden aus Bayern mehr Spanplatten exportiert als importiert. In Folge der Wirtschaftskrise geriet ein großes Spanplattenwerk in Bayern in Turbulenzen und musste schließlich Insolvenz anmelden. In dieser Zeit fiel der Außenhandelssaldo und wurde negativ. Erst im Jahr 2017 wurde der Saldo wieder positiv. Die Exportmenge lag 2023 bei 400.000 m³ Spanplatte und bewegte sich damit auf Vorjahresniveau. Die Importe hingegen haben aufgrund der schwierigen Lage im Bausektor um 23 % abgenommen und lagen bei 260.000 m³.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels Bayerns mit Spanplatten 2013 – 2023

Abb. 16: Außenhandel Bayerns mit Spanplatten 2013 – 2023

OSB

In Bayern gibt es keine Produktionsstätte für OSB. Dadurch führt eine steigende Nachfrage in Bayern direkt auch zu steigenden Importmengen. Allerdings ist die Importmenge nur die Untergrenze der Nachfrage, da der innerdeutsche Handel nicht erfasst wird. Seit 2018 ist die Importmenge rückläufig.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels mit OSB 2013 – 2023

Abb. 17: Außenhandel mit OSB 2013 – 2023

Papier und Pappe

Auch für Papier ist Bayern Nettoexporteur. Der Handel findet im Wesentlichen innerhalb Europas statt. Die wichtigsten Empfängerländer im Jahr 2023 waren Polen (17 %), Italien (14 %), Frankreich (11 %) und Österreich (10 %). Importe erfolgten überwiegend aus den Nachbarländern Österreich (23 %), Frankreich (14 %), Polen (14 %), Italien (12 %). Die Exportmenge 2023 betrug 2,2 Mio. Tonnen, die Importmenge 1,5 Mio. Tonnen. Die schwache Konjunktur und hohe Energiekosten sowie der Trend zur Digitalisierung führten laut Branchenmeldungen zu abnehmenden Verbräuchen und geringeren Produktionsmengen.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels mit Papier und Pappe 2013 – 2023

Abb. 18: Außenhandel Papier und Pappe 2013 – 2023

Der wichtigste Rohstoff zur Herstellung von Papier und Pappe ist das Altpapier. In Deutschland wurde 2022 zu rund 79 % Altpapier eingesetzt (Quelle: VDP, 2022). Neben dem o.g. rückläufigen Verbrauch und geringeren Produktionsmengen von Papier- und Verpackungsprodukten machten sich laut Branchenberichten auch die fehlenden Transportkapazitäten ukrainischer Fuhrunternehmer im Außenhandel bemerkbar. Insgesamt wurden im Jahr 2023 rund 522.000 Tonnen importiert und 320.000 Tonnen exportiert.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels Bayerns mit Altpapier 2013 – 2023

Abb. 19: Außenhandel Altpapier 2013 – 2023

Brennholz, Sägespäne und Holzabfälle

Das mengenmäßig wichtigste Handelsgut dieser Gruppe sind die Hackschnitzel. Diese fallen sowohl im Wald als auch im Sägewerk an. Der größere Anteil der Hackschnitzel, die mit anderen Ländern gehandelt werden, dürfte allerdings aus den Sägewerken stammen. Wegen der großen Nachfrage nach erneuerbaren Energieträgern folgten die bayerische Exportmenge in den letzten Jahren einem Abwärtstrend. Allerdings stieg der Schadholzanteil des bayerischen Holzeinschlags 2023 wieder auf 51 % an, wodurch mehr Hackschnitzel produziert wurden und somit auch Abnehmer in den Nachbarländern versorgt werden konnten.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels mit Hackschnitzeln 2013 – 2023

Abb. 20: Außenhandel mit Hackschnitzeln 2013 – 2023

War der Außenhandel mit Pellets bisher deutlich geringer, übersteigt er seit 2020 den Hackschnitzelaußenhandel. Pellets werden aus Sägenebenprodukten meist in der Nähe von großen Sägewerken hergestellt. Im Jahr 2023 wurden 300.000 t Pellets exportiert und 52.000 t importiert. Seit 2018 wurde die Produktionsmenge von Pellets innerhalb Deutschlands um ca. 54 % gesteigert, was den zunehmenden Export erklären kann. Dabei bleit Bayern seit jeher Nettoexporteur, kann sich als selbst mit Pellets versorgen.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels mit Pellets 2013 – 2023

Abb. 21: Außenhandel mit Pellets 2013 – 2023

Unter Sägenebenprodukte fallen vor allem Sägespäne und andere teilweise auch schon gepresste Holzabfälle. Diese Produkte eignen sich insbesondere zur Pelletherstellung. Im Jahr 2023wurden 54.000 Tonnen SNP exportiert und 86.000 Tonnen importiert. Gründe für die rückläufigen Importe sind eine zunehmende Konkurrenz um den Rohstoff durch einen Ausbau der Pelletsproduktionskapazitäten auch in den Nachbarländern.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels mit Sägenebenprodukten 2013 – 2023

Abb. 22: Außenhandel mit Sägenebenprodukten 2013 – 2023

Scheitholz ist in der Außenhandelsstatistik nur in sehr geringen Mengen enthalten. Im Jahr 2023 wurden demnach 38.000 t exportiert sowie 16.000 t importiert. Die erfassten Mengen dürften aber geringer sein als die tatsächlich gehandelten Mengen. Im EU-Binnenhandel sind "alle Unternehmen von der Meldung befreit, deren innergemeinschaftliche Warenverkehre je Verkehrsrichtung im vorangegangenen oder im laufenden Jahr den Wert von 500.000 Euro bei der Versendung und 800.000 Euro bei den Eingängen (bis 2015: 500.000 Euro) je Verkehrsrichtung nicht übersteigen.“

Die von der Statistik nicht direkt erfassten Holzmengen werden geschätzt und in einem gesonderten Posten gesammelt – allerdings für die gesamte Warengruppe „Holz und Holzwaren; Holzkohle“ gemeinsam. Brennholz dürfte aufgrund des geringen Warenwertes und weil die anderen Sortimente meist von größeren Sägewerken gehandelt werden, von dieser Regelung stärker als die anderen Waren betroffen sein.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels mit Scheitholz 2013 – 2023

Abb. 23: Außenhandel mit Scheitholz 2013 – 2023