Günter Biermayer
Fichtenwälder im Klimawandel – Konsequenzen für Forstwirtschaft und Forstwissenschaft - LWF-Wissen 63
Die Fichte ist mit fast 45 Prozent die am weitesten verbreitete Baumart in den Wäldern Bayerns. Noch mehr als nach der Fläche dominiert sie den Holzvorrat und die laufenden Nutzungen.
Dass die Forstwirtschaft Bayerns im deutschen und europäischen Vergleich auch wirtschaftlich gut dasteht, dass der Cluster Forst und Holz in unserem Land hohe ökonomische Bedeutung hat, liegt nicht zuletzt an den zuwachsstarken Fichtenbeständen, die viele unserer Landschaften prägen. Der Vorsitzende des Waldbesitzerverbandes, Josef Spann, hat diese Bedeutung der Baumart und der mit Fichten gemischten Wirtschaftswälder für die Waldbesitzer klar herausgestellt.
Zur Einführung zeigte uns Franz Brosinger, der Waldbaureferent der Bayerischen Forstverwaltung, die Ausgangssituation und die möglichen Aussichten der Fichte auf. Mit der Fichte haben wir in Bayern Hochleistungs-Wirtschaftswälder aufgebaut. Wir sind aber auch hohe Risiken eingegangen, die im Zuge des Klimawandels noch zunehmen werden. Wir haben deshalb die Verantwortung, den Wald für die kommenden Generationen vorausschauend zu gestalten. Dieser Waldumbau ist eine langwierige und anspruchsvolle Aufgabe, die die Waldbesitzer herausfordert und ein hohes Maß an Engagement und Investitionsbereitschaft voraussetzt.
Anschließend gelang es Prof. Dr. Thomas Knoke von der Technischen Universität München, die wirtschaftlichen Chancen und Risiken für die Forstwirtschaft im Klimawandel zu verdeutlichen. Wichtig war sein Hinweis auf die Bedeutung der Annahmen für das Ergebnis von Modellrechnungen. Er stellte heraus, dass es mehr Reaktionsmöglichkeiten als nur verkürzte Produktionszeiten oder den gänzlichen Verzicht auf Fichten gibt. Sein Rat, sich beim Handeln unter Unsicherheit möglichst flexibel Optionen offen zu halten und nicht einseitig zu sein, ist sehr praxisgerecht.
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