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Hans Feist und Veronika Stettner
KWF-Tagung 2016 in Bayern - Forsttechnik-Newsletter Nr. 1/2013

„Wir nehmen die Einladung von Staatsminister Brunner an, die 17. KWF-Tagung im Jahr 2016 in Bayern auszurichten“. Mit diesen Worten verkündete der Vorsitzende des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. (KWF) Peter Wenzel den Vorstandsbeschluss.

Logo der 17. KWF-Tagung

Logo zur 17. KWF-Tagung

Damit ist Bayern (Bayreuth, 1971 und Ruhpolding, 1985) bereits zum 3. Mal Gastgeber der KWF-Tagung. Obwohl noch unklar ist, wo genau in Bayern die Veranstaltung stattfinden soll, ist davon auszugehen, dass das Tagungsgelände in Nordbayern grenznah zu Sachsen liegen wird. Die KWF-Tagung findet alle 4 Jahre statt.

Laut einer Pressemitteilung vom KWF waren bei der Tagung 2012 in Bopfingen über 50.000 Besucher und 543 Aussteller zu Gast. Damit ist sie mittlerweile die weltgrößte Forst-Demo-Messe der Welt.

Ob die Elmia Wood in Schweden heuer ähnlich hohe Zahlen erreichen wird?

Zum 17. Mal "Forstlicher Unternehmertag"

Am 07. März ist es wieder so weit. Der Lehrstuhl für Forstliche Arbeitswissenschaften und angewandte Informatik lädt zum 17. Forstlichen Unternehmertag nach Freising ein. Diese Jahr lautet das Motto: „Einsam oder gemeinsam - Forst und Holz gegen den Rest der Welt“. Neben zahlreichen Vorträgen werden wie immer einige Hersteller ihre Produkte präsentieren. Das Forum Wissenschaft und Praxis hat sich im Laufe der Jahre zum wichtigen Branchentreff entwickelt. Die Teilnahme ist kostenpflichtig.

Führerschein für die Motorsäge

Motorsäge

Foto: V. Stettner

Seit Anfang des Jahres gilt in großen Teilen der Wälder Bayerns eine neue Regelung: Selbstwerber, ob privat oder gewerblich, müssen einen Motorsägenschein vorweisen können. Ohne diesen Schein gibt es für sie kein Brennholz mehr. Grund dafür sind die Standards des PEFC. Und da mehr als Dreiviertel des bayerischen Waldes PEFC-zertifiziert sind (Stand: Dez 2011), gilt diese neue Regelung für knapp 2 Millionen ha. Einen großen Teil dieser Fläche stellen allein die Bayerischen Staatsforsten mit ca. 720.000 ha (Quelle: BaySF). Der Rest sind Privat- und Kommunalwälder die meist über die FBG/ WBV PEFC-zertifiziert sind. Der Motorsägenschein ist im Übrigen in FSC-zertifizierten Wäldern bereits seit 2011 Pflicht.
Was muss der private Selbstwerber beachten?
Die PEFC-Richtlinie gibt vor, dass Selbstwerber einen Motorsägenschein absolviert haben müssen, der den Anforderungen des jeweiligen Versicherungsträgers entspricht. Das heißt, dass z.B. nur qualifiziertes Personal den Kurs abhalten darf, eine Mindestteilnehmeranzahl vorgeschrieben ist und die entsprechenden Module nach der GUV (Gesetzliche Unfallversicherung) gelehrt werden. Das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF) hat in diesem Zusammenhang das Gütesiegel „Motorsägenkursanbieter“ entwickelt. Damit sollen die Motorsägenkurse qualitativ verbessert und standardisiert werden, sowie dem potentiellen Teilnehmer den Vergleich der Kurse ermöglichen.
Warum der Motorsägenschein?
Wenn man die Unfallstatistik für Waldarbeit ansieht, kann man verstehen, dass so eine Regelung durchaus ihre Berechtigung hat. Im Jahr 2011 sind in Bayern allein bei der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau 4718 Unfälle gemeldet worden, wobei davon 18 tödlich ausgegangen sind (Quelle: SVLFG).

Wechsel an der Spitze des Forstunternehmerverbandes

Josef Kummerer, Norbert Harrer, Georg Vilser und Stefan KölblZoombild vorhanden

Josef Kummerer (3. v.l.) gratuliert Norbert Harrer (2.v.l.) zur Wahl zum Vorsitzenden des BVB. Außerdem auf dem Bild: Stellvertreter Georg Vilser (1.v.l.)und Stefan Kölbl (ganz rechts)(Foto: BVB)

Norbert Harrer wurde im Herbst vergangenen Jahres zum Vorsitzenden des Berufsverbandes der Forstunternehmer in Bayern e.V. (BVB) gewählt. Er löst damit Josef Kummerer ab, der den Verband 2004 aus Unzufriedenheit mit der Interessensvertretung durch den Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft (VdAW) gegründet und sich in den vergangenen Jahren für die Interessen der bayerischen Forstunternehmer eingesetzt hat. Norbert Harrer führt seit 1999 das Forstunternehmen Forstservice Harrer & Mayer GbR.

In seiner Funktion als Vorsitzender des Berufsverbandes der Forstunternehmer in Bayern e.V. hat er sich zwei Ziele gesetzt: Zum Einen möchte er einen hauptamtlichen Geschäftsführer installieren, zum Anderen strebt er an, dass in Zukunft die bayerischen Forstunternehmer nur noch durch einen Verband vertreten werden. Gespräche mit dem VdAW sind bereits geplant. Übrigens wird Norbert Harrer am 17. Forstlichen Unternehmertag in Freising einen Vortrag zum Thema „Gegenwart und Zukunft der berufsständischen Vertretung der Forstunternehmer in Bayern“ halten.

Quelle: forstpraxis.de/Forst&Technik, Autor: Oliver Gabriel

Aufschlussreiche Messergebnisse zum Bodenfrost

In den Wintermonaten immer ein Thema: Wann kommt endlich der Frost? Gerade im Bauernwald richtet sich der Zeitpunkt von Holzerntemaßnahmen häufig nach Frostperioden, um so u.a. das Holz möglichst bodenschonend aus dem Wald zu bringen. Doch wie häufig kommt Bodenfrost im Wald eigentlich vor? Wegen zahlreicher Reaktionen auf den Vortrag „Das Warten auf den Bodenfrost im Wald“ am 8. Bayerischen Waldbesitzertag 2011 in Freising haben wir uns entschlossen nachzumessen, um das Rätsel Bodenfrost zu lüften.

Und es gibt ihn doch! Aber…

Die Bodentemperaturmessungen wurden im Februar und Dezember 2012 durchgeführt. Die zwei Messreihen aus dem Kranzberger und Rotter Forst in Oberbayern lieferten folgende Erkenntnisse:

Damit Bodenfrost entstehen kann, müssen i.d.R. zwei Voraussetzungen erfüllt sein:

  1. Isolierende Schneeschicht fehlt bzw. wurde komprimiert
  2. Frostluft kann ausreichend lange auf den Boden wirken (anhaltende Frostperiode)
Liniediagramm zur Bodentemperatur im Kranzberger Forst (Freising): Die Bodentemperaturen sinken zunehmend ab.Zoombild vorhanden

Bodentemperatur im Kranzberger Forst

Die erste Messreihe im Kranzberger Forst (siehe Abb. 1) zeigt, dass der Boden im Laufe einer über zwei Wochen andauernden Kälteperiode tatsächlich bis in eine Tiefe von etwa 15cm gefriert - allerdings nur auf der Rückegasse, wo vorher die Schneedecke durch die Überfahrt mit dem Harvester komprimiert und so deren Isolationswirkung eingeschränkt wurde. Je länger die Überfahrt zurückliegt, desto mehr sinken die Temperaturen im Boden, da die Frostluft über einen längeren Zeitraum auf den Boden wirken kann.

Im Bestand unter geschlossener Schneedecke (ca. 10 cm mächtig) konnten wir selbst im Oberboden keinen Bodenfrost feststellen. Die zweite Messreihe im Rotter Forst bestätigt das Ergebnis.

Allerdings herrschten in allen Bodenprofilen Plusgrade. Offenbar war die Frostperiode von drei Tagen zu kurz, damit der Boden gefrieren konnte. Anhaltende Frostperioden kommen in weiten Teilen Bayerns zumindest im geschlossenen Wald nur selten vor.

Befragt man die fünf bayerischen Waldklimastationen (WKS), an denen die Bodentemperatur aufgezeichnet wird, so stellt man fest, dass in einem Jahrzehnt lediglich an einer WKS in 10 cm Tiefe die Frostgrenze im Boden unterschritten wurde - und auch da nur an durchschnittlich acht Tagen im Jahr (Zimmermann, L.; Hentzschel-Zimmermann, A.; Borchert, H.; Grimmeisen, W. 2012). Diese Ergebnisse zeigen, dass Bodenfrost im Wald nur sehr selten auftritt. Der hohe Stellenwert, den er als Entscheidungsgröße bei der Hiebsplanung innehat, ist daher nicht gerechtfertigt.

Die Bodenfeuchte entscheidet

Auf den Frost kann man sich also bei der Hiebsplanung nicht verlassen. Stattdessen sollte man andere Größen berücksichtigen. Neben der Bodenart ist die Bodenfeuchte entscheidend, denn davon ist im Wesentlichen abhängig, ob der Boden die schweren Forstmaschinen trägt oder ob er unter ihrer Last zu fließen beginnt und so Bodenschäden entstehen.

Anstatt den ganzen Winter auf den Bodenfrost zu warten, kann es sinnvoll sein Zeiträume zu nutzen, in denen der Boden relativ trocken ist. Wie aus Abbildung 2 ersichtlich, ist dies vor allem im Spätsommer und Herbst der Fall. Die noch vorhandene Verdunstung durch die Vegetation und geringe Bodenwasservorräte aus dem Sommer führen hier trotz hoher Niederschläge regelmäßig zu günstigen Bedingungen. Bodenschäden lassen sich, eine entsprechende Maschinenausstattung vorausgesetzt, so leichter vermeiden.

Frostperioden dennoch nutzen

Liniediagramm zum Jahresverlauf der Niederschlags und des Bodenwassers: Zoombild vorhanden

Der Jahresverlauf des Niederschlags (blau) und des Bodenwassergehalts (rot) an der Waldklimastation Freising gemittelt aus den Jahren 2002 bis 2010. Aus Sicht des Bodenschutzes ist demnach der Spätsommer und Herbst die günstigste Jahreszeit zum Holz machen. So lassen sich in Kombination mit moderner Maschinentechnik (niedrige Radlasten, geringer Reifeninnendruck, Breitreifen, Bänder) wirkungsvoll Bodenschäden vermeiden.

Auch wenn der Bodenfrost für die Hiebsplanung nicht geeignet ist, so gibt es durchaus Fälle wo man sich Frostperioden zu Nutze machen kann bzw. auf sie angewiesen ist, wie z.B. auf Nassböden. Hier ist durch den ganzjährig hohen Wassergehalt eine schonende Bewirtschaftung mit herkömmlichen Forstmaschinen nur bei anhaltendem Frost möglich.

Des Weiteren schildern uns Revierleiter immer wieder, dass durch ein gezieltes komprimieren der Schneeschicht vor der Rückung (z.B. durch abfahren der Rückegassen mit dem Schlepper) solche Frostperioden effektiv genutzt werden können. Unsere Messungen haben gezeigt, dass dies den Bodenfrost begünstigen kann. Erst nach einigen Tagen sollte das Holz auf dem nun gefrorenen Boden gerückt werden.

Dieses Vorgehen verlangt aber ein hohes Planungsgeschick und ist mit einem gewissen Risiko verbunden, da man nicht einschätzen kann, ob denn der gefrorene Boden auch wirklich ausreichend trägt. Anders als im Wald kommt Bodenfrost auf Freiflächen durch die fehlende Überschirmung deutlich öfter vor. Auch das kann ein Grund dafür sein, dass Waldbesitzer ihr Holz immer wieder über die angrenzende Wiese rücken um die vermeintlich höhere Bodentragfähigkeit auszunutzen.

Weiterführende Informationen sind in folgendem Artikel zu finden:
Zimmermann, L.; Hentzschel-Zimmermann, A.; Borchert, H.; Grimmeisen, W.: „Das Warten ist vergeblich“, Landwirtschaftliches Wochenblatt vom 30.11.2012, Heft 48

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