Andreas Rothe und Helge Peters
Bodenschutz und Holzernte an der Fachhochschule Weihenstephan - LWF-aktuell 67
In den letzten 20 Jahren stieg die Zahl der Holzerntemaschinen im Wald stark an. Die Anforderungen einer raschen und kostengünstigen Holzbereitstellung führt jedoch verstärkt zu Zielkonflikten mit Gesichtspunkten des Bodenschutzes. Der Forstingenieur als Verantwortlicher vor Ort muss Lösungen finden, die beide Aspekte berücksichtigen. Dies erfordert fundierte Kenntnisse in Bodenkunde und Holzerntetechnik.
Zoombild vorhanden
»Rückebiotop«: extreme Gleisbildung nach Holzernte auf einem Feinlehmstandort; solche Bilder müssen der Vergangenheit angehören. Foto: A. Rothe
Die Fakultät Wald und Forstwirtschaft der Fachhochschule Weihenstephan hat mit der Umstellung auf den neuen Bachelor-Studiengang »Forstingenieurwesen« beide Bereiche eng verzahnt. Die Einbindung einer Einschlagsfirma in die Lehrveranstaltungen gewährleistet eine besonders praxisnahe Ausbildung der angehenden Forstingenieure.
Im Zuge des Bologna-Prozesses werden europaweit Studiengänge auf vergleichbare Bachelor- und Masterabschlüsse umgestellt. Die Fachhochschule Weihenstephan hat ab dem Wintersemester 2007/08 als letzte der forstlichen Hochschulen in Deutschland ihren bisherigen Diplomstudiengang »Diplom-Forstingenieur (FH)« mit dem Bachelor-Studiengang »Forstingenieurwesen« ersetzt. Die Umstellung wurde auch dazu genutzt, Ausbildungsinhalte und Struktur des Studiengangs den geänderten Rahmenbedingungen in der Forstwirtschaft anzupassen.
Der Forstingenieur hat die schwierige Aufgabe, eine rationelle Holzernte mit Bodenschutz zu verbinden. Dies erfordert ein vernetztes, interdisziplinäres Denken und gute Kenntnisse sowohl in der Bodenkunde als auch in der Holzernte. Nachdem Holz nicht im rechtsfreien Raum geerntet wird, muss der Forstingenieur auch die entsprechenden Rechtsnormen bzw. Vorgaben der Zertifizierung kennen.
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