Forschungs- und Innovationsprojekt
Innovationsnetzwerk Stoffliche Altholznutzung auf regionaler Ebene (ISAR), Teilvorhaben

Projektziel

Heller Block aus Holzspänen und PilzgeflechtZoombild vorhanden

Abb. 1: Innovationsidee: Altholz-Pilz-Komposit; (© P. Benz, TUM)

In dem Vorhaben soll ein Innovationskonzept zur kreislaufoptimierten, stofflichen Nutzung von Altholz in einem Open-Innovation-Ansatz erstellt und in Reallaboren in Bayern validiert werden. Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) erfasst dazu Mengen, Herkünfte und Qualitäten des Altholzaufkommens im Bezugsjahr 2022: Dabei werden Stoffströme und aktuelle Nutzungspfade von Altholz identifiziert und dokumentiert. Zusammen mit der Technischen Universität München (TUM) wird das zukünftige Altholzaufkommen nach Menge und Qualitäten (AI bis AIV) entlang eines zeitlichen Profils modelliert. Gemeinsam mit der Technischen Hochschule Rosenheim (THRO) werden Szenarien für die zukünftige Altholzverwendung entwickelt und analysiert. Je nach Szenario können unterschiedliche Nutzungskonkurrenzen zwischen stofflicher und energetischer Altholznutzung entstehen. Diese werden im Hinblick auf mögliche Rückkoppelungen auf die aktuelle Waldholzverwendung und potenziell zusätzlich nutzbares Waldholz analysiert.
Die Ergebnisse des Gesamtprojekts münden in eine Transformations-Roadmap: Diese zeigt Optimierungspotenziale und konkrete Maßnahmen für eine Umsetzung des Konzepts in der Praxis sowie Transfermöglichkeiten in andere Regionen auf. Neben der Modellierung des zukünftigen Altholzaufkommens und der Stoffströme sowie einer Optimierung der Altholz-Wertschöpfungskette (Aufarbeitungs-Technologie, Logistik) werden mehrere Innovationspfade entwickelt.

Hintergrund des Projekts

Altholzhaufen auf einem Industriehof mit BaumaschineZoombild vorhanden

Abb. 2 (© H. Borchert, LWF)

Holz ist ein wertvoller und hochwertiger Rohstoff, der vielfältig verwendet werden könnte. Laut dem Energieholzmarktbericht 2020 werden 80 % des in Bayern verwerteten Altholzes energetisch genutzt und stehen somit für eine weitere stoffliche Nutzung im Sinne einer Kreislaufwirtschaft nicht mehr zur Verfügung. Lediglich 20 % werden einer erneuten stofflichen Nutzung, meist in Form von Spanplatten, zugeführt. Durch Kreislaufwirtschaft und innovative Altholzprodukte könnte der Rohstoff Holz effizienter genutzt werden: Mit der Wiederverwendung von Altholz werden natürliche Ressourcen geschont und Kohlenstoff bleibt länger in Holzprodukten gespeichert.
Das Kooperationsprojekt ISAR ist eingebunden in die deutschlandweite interdisziplinäre Wald- und Holzforschung innerhalb der REGULUS-Initiative des BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung).

Die Fördermaßnahme REGULUS

Mit der Fördermaßnahme „REGULUS - Regionale Innovationsgruppen für eine klimaschützende Wald- und Holzwirtschaft", greift das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Strategie zur Forschung für Nachhaltigkeit (FONA) Herausforderungen in den deutschen Wäldern auf, die durch zunehmende Stürme, extreme Dürren, hohe Temperaturen und Schädlingsbefall bedroht sind. Gefördert werden aktuell fünf überregionale Innovationscluster, die durch ein wissenschaftliches Querschnittsvorhaben unter Koordinierung des Thünen-Institutes für Holzforschung begleitet werden.

REGULUS - Regionale Innovationsgruppen für eine klimaschützende Wald- und Holzwirtschaft Externer Link

Projektinformationen
Kurztitel: ISAR
Langtitel: Innovationsnetzwerk Stoffliche Altholznutzung auf regionaler Ebene
Projektleitung: Johannes Metsch
Stv. Projektleitung: Dr. Herbert Borchert
Projektbearbeitung: Martin Genßler
Laufzeit: 01.02.2023 – 31.01.2025
Finanzierung: BMBF
Förderkennzeichen: 033L303E