Wendelin Weis und Axel Göttlein
Nährstoffnachhaltige Biomassenutzung - LWF-aktuell 90
Das Wachstum von Wäldern wird in erster Linie von den Standortsfaktoren Klima, Wasserverfügbarkeit und Nährstoffangebot bestimmt. Bei einer Intensivierung der forstlichen Nutzung, wie sie zum Beispiel bei Energieholznutzung und Hackschnitzelproduktion gegeben ist, ist die Nährstoffverfügbarkeit am Standort für eine stofflich nachhaltige Forstwirtschaft von entscheidender Bedeutung.
Die Biomassenutzung aus dem Wald durch die Entnahme von Kronenmaterial ist stets mit einem erhöhten Entzug wichtiger Nährstoffe verbunden. Vor den mit einer unüberlegten Übernutzung der Wälder verbundenen Risiken für Nährstoffversorgung und Zuwachs wurde in den letzten Jahrzehnten immer wieder gewarnt (Tamm 1969; White 1974; Kimmins 1977; Kreutzer 1979; Ulrich 1981; Krapfenbauer und Buchleitner 1981; Sterba 1988 und 2003).
Um den durch die Holzernte verursachten Nährelementaustrag verlässlich quantifizieren zu können, müssen neben der standortsabhängigen Biomasseproduktion auch die spezifischen Elementgehalte in Holz, Rinde und Kronenmaterial bekannt sein.
Ein Vergleich des erntebedingten Nährstoffentzugs mit der Nährstoffnachlieferung über Deposition aus der Luft und Verwitterung aus dem Boden erlaubt die Beurteilung der Nutzung hinsichtlich ihrer Nährstoffnachhaltigkeit. Untersucht wurden dafür die Verteilung der oberirdischen Biomasse, die Elementgehalte in den verschiedenen Baumkompartimenten und die physikalischen und chemischen Bodenkennwerte von 20 Fichten- und 18 Buchen-Altholzbeständen. Die untersuchten Standorte repräsentieren die wichtigsten Geologien und Wuchsgebiete Bayerns.
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