Zentrum Wald-Forst-Holz - LWF aktuell 133

Das Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan - bestehend aus der Studienfakultät für Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement der Technischen Universität München, der Fakultät Wald und Forstwirtschaft der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Bayrischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft - vereint Forschung, Lehre und Beratung an einem Standort und bildet den Knotenpunkt forstlicher Kompetenz in Bayern.

Die neuesten Nachrichten und Informationen aus dem ZWFH finden Sie auf dieser Seite. Die Nachrichten aus dem Zentrum erscheinen auch stets in der jeweiligen Ausgabe der LWF aktuell.

»Highly Cited Researchers«

Zu den weltweit am häufigsten zitierten Köpfen gehören zwölf Forscherinnen und Forscher der Technischen Universität München (TUM). Dies zeigt die aktuelle Ausgabe des Rankings »Highly Cited Researchers«. Die Häufigkeit der Zitierungen einer Studie gilt als ein Indikator für die Forschungsqualität. Für das Ranking wertet das US-Unternehmen Clarivate jedes Jahr die von ihm betriebene Datenbank »Web of Science« aus, welche wissenschaftliche Publikationen aus einem breiten Fächerspektrum erfasst.

Mit Prof. Dr. Ingrid Kögel-Knabner (Lehrstuhl für Bodenkunde), Prof. Dr. Rupert Seidl (Lehrstuhl für Ökosystemdynamik und Waldmanagement in Gebirgslandschaften) und Prof. Dr. Wolfgang Weisser (Lehrstuhl für Terrestrische Ökologie) forschen und lehren drei der zwölf Meistzitierten am TUM-Standort Weihenstephan.

red

Titelbild des Flyers
Forstlicher Forschungsbericht zur Eiche
Unter den heimischen Baumarten sind die Eichenarten besonders trockenresistent und haben ein tiefreichendes Wurzelsystem, mit dem sie die mechanische Bestandesstabilität gegenüber Wind und Sturm erhöhen können. Gleichzeitig beherbergen sie eine Vielzahl an Arten und steigern damit die Biodiversität in mitteleuropäischen Wäldern. Schließlich ist auch das Eichenholz eines der langlebigsten und wertvollsten. Der Erhalt oder die Etablierung von Eichenanteilen ist jedoch nicht selten mit waldbaulichen Herausforderungen verbunden. So halten konkurrenzstärkere Baumarten vor allem in dauerwaldartigen Beständen das natürliche Entwicklungspotenzial der lichtbedürftigen Eichen gering. Häufig hemmt zusätzlich Wildverbiss das Aufwachsen. In älteren, eichendominierten Beständen können unter Um­ständen waldschutzrelevante Handlungen erforderlich werden.

In 17 Beiträgen widmet sich der vorliegende Forschungsbericht all diesen vielfältigen Aspekten. Die einzelnen Beiträge beleuchten außerdem Themen wie die historische Entwicklung des Eichenwaldbaus, das Fruktifikationsgeschehen oder nutzungstechnische Überlegungen.

Kilian Stimm

Bestellung: Förderverein Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan e.V.

www.foerderverein-forstzentrum.de.

Markus Schaller neuer Geschäftsführer

Porträt von Markus SchallerZoombild vorhanden

Dr. Markus Schaller (© C. Josten, ZWFH)

Seit 1. Dezember 2021 ist Dr. Markus Schaller Geschäftsführer des Zentrums Wald-Forst-Holz Weihenstephan (ZWFH). Er ist der Nachfolger von Heinrich Förster, der zum 30. November 2021 in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Zur Staffelübergabe betonte Prof. Dr. Klaus Richter, der Leiter des ZWFH: »Ich freue mich, dass wir mit Dr. Markus Schaller einen Geschäftsführer mit breiter Expertise und großem Netzwerk gewonnen haben. Ich wünsche ihm einen guten Start an unserem einzigartigen Zusammenschluss aus drei großen Forstinstitutionen.« Der Forstwissenschaftler Schaller kennt den Campus Weihenstephan sehr gut, er war hier bereits zwischen 1996 und 2011 in verschiedenen Positionen tätig: z. B. am Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre der Technischen Universität München (TUM), als Auslandsbeauftragter für das Wissenschaftszentrum Weihenstephan oder als Leiter des internatio­nalen Doktorandenprogramms für Nachhaltigkeit und Umweltmanagement doctoraTUM. Zu seinem Antritt stellte Schaller heraus: »Unser Leben und Wirtschaften muss hin zu mehr Nachhaltigkeit transformiert werden. Wald, Forst und Holz können einen wichtigen Beitrag zur Lösung der aktuellen und zukünftigen Probleme leisten. Unser Zentrum kann diese Transformation unterstützen und wie ein Katalysator wirken«.

Schaller studierte Forstwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er bringt viel Erfahrung aus der forstlichen Praxis und Verwaltung mit, z. B. als stellvertretender Leiter des BaySF-Forstbetriebs Ruhpolding oder als Referent für Bergwald und Schutzwaldsanierung am Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Für Schaller ist es wichtig, auch über den Tellerrand hinaus zu blicken. Sein Berufsweg führte ihn daher für einige Jahre in die Schweiz, wo er an der Berner Fachhochschule forschte und lehrte. Nach der Rückkehr arbeitete er für 18 Monate am Bayerischen Wirtschaftsministerium, zuletzt als stellvertretender Leiter des Referats für Grundsatzfragen der Industrie, Chemie- und Textilindustrie, Holz und Papier, Bioökonomie. In dieser Zeit wurde in einem großen partizipativen Prozess die Bayerische Bioökonomiestrategie entwickelt.

red

Online Symposium »Wald und Gesundheit«

Eine Frau steht auf einem liegenden Baumstamm und blickt in den HimmelZoombild vorhanden

© Pixabay

Das Thema »Wald und Gesundheit« hat in den letzten fünf Jahren an gesellschaftlicher Aufmerksamkeit gewonnen. Flächendeckend entstehen Angebote für unterschiedliche Aktivitäten in Wäldern zu Gesundheitszwecken. Daher war es nicht überraschend, dass am 16. November 2021 fast 200 Interessierte am Online-Symposium »Wald und Gesundheit« teilnahmen. Das Symposium bildete den Abschluss des Forschungsprojekts »Waldnutzung zu Gesundheitszwecken« des Lehrstuhls für Wald- und Umweltpolitik der TU München, das in Kooperation mit der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft durchgeführt und vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gefördert wurde.

Verschiedene Beiträge beleuchteten das Thema aus den Blickwinkeln der medizinischen und der forstlichen Forschung sowie aus Sicht des Waldgesundheitstrainings. Die rege Beteiligung unterschiedlichster Akteure aus Gesundheitsbranche und Forstwirtschaft unterstrich das große Potential der möglichen Synergien, die aus der Zusammenarbeit der Gruppen in diesem Themenfeld entstehen können. Es zeigte sich aber auch, dass innerhalb dieses Themenkomplexes noch viele Fragen offen sind und weiterhin ein hoher Informationsbedarf in der Praxis besteht.

Nancy Koller, TUM

31. Weihenstephaner Forsttag

Drohnenaufnahme ins Kronendach eines WaldesZoombild vorhanden

Wie soll die Forstwirt­schaft mit dem Klima­wandel umgehen? Diese Frage wurde auf dem 31. Weihenstephaner Forsttag kontrovers diskutiert (© HSWT)

Ende November 2021 diskutierten auf dem 31. Weihenstephaner Forsttag der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) Forschende, Forstleute sowie Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer die kontroverse Frage, ob die ökologische Waldwirtschaft der Königsweg für Wälder im Klimawandel ist. Bewusst hatten die Veranstalter Referenten und Gäste eingeladen, gegensätzliche Standpunkte offen zu diskutieren. Neben 35 Teilnehmern vor Ort verfolgten 200 Interessierte die Veranstaltung im Live-Stream. Unterstützt wurde der Forsttag vom Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan.

In seinem Impulsvortrag brachte Geo-Chefredakteur Jens Schröder mit der Feststellung »kein Streit ist auch keine Lösung« das Ziel der Tagung auf den Punkt. Prof. Dr. Pierre Ibisch von der Hochschule Eberswalde und Prof. Dr. Christian Ammer von der Universität Göttingen diskutierten über die Frage, wie das Ziel eines gesunden und resilienten Waldes mit Bewirtschaftung in Einklang gebracht werden kann.

Im Dialog zwischen Martin Kaiser, Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland, und Josef Ziegler, Präsident des Bayerischen Waldbesitzerverbands, – beide Alumni der Fakultät Wald und Forstwirtschaft der HSWT – ging es um die Frage, ob die Forstwirtschaft grundlegend umdenken muss, um der Klimakrise zu begegnen, und in welchem Maße die Politik Einfluss nehmen kann und soll. Das Gespräch verdeutlichte Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Sichtweisen des Umweltschutzes, der Forstwirtschaft und des Waldbesitzes.

red

Lehrwaldparcours im Wintersemester

Im Wald aufgereihte, geschnittene Baumstämme werden von Studierenden begutachtet.Zoombild vorhanden

Studierende bei der Holzartenbestimmung
(© K. Spicher, HSWT)

Die Fakultät Wald und Forstwirtschaft der Hochschule Weihenstephan Triesdorf (HSWT) richtet seit 2013 jedes Semester einen Lehrwaldparcours für Studierende ein. Ausgestattet mit einer Übersichtskarte und Fragebögen zu den Stationen sind die angehenden Försterinnen und Förster in Dreierteams aufgefordert, sich im forstlichen Götterblick zu üben:

Baumarten am Holz oder den Knospen erkennen, den Standort beschreiben, Baumarteneignungen herleiten, Holzsortierung vornehmen, Fragen zum Naturschutz beantworten, den Vorrat ermitteln oder die nächste Holzerntemaßname planen – die vielfältigen Aufgaben beziehen sich auf forstliche Kernkompetenzen und bereiten auf die Praxis vor.

Der Parcours ist als Wettkampf organisiert, so dass die Teams gegeneinander antreten. Die drei besten Gruppen werden normalerweise auf der jährlichen Försterolympiade oder der Försterweihnachtsfeier geehrt; aufgrund der Pandemie müssen die Preise dieses Jahr anderweitig an die Studierenden weitergegeben werden. Das Team mit den meisten Punkten verewigt sich mit einer Gravur auf dem Wander­pokal.

Kilian Spicher, HSWT

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