Günter Dobler
Wert, Wertschöpfung und Nachhaltigkeit - LWF aktuell 75
Es ist ein kluger Schachzug, der Natur Wertschätzung entgegen zu bringen. Denn wenn etwas wertvoll ist, geht man vorsichtig und bedachtsam damit um. Nachhaltigkeit ist dauerhafte Wertschöpfung aus einer wertvollen Welt. Diese Überzeugung steht auch hinter dem Thema der bayerischen Woche des Waldes 2010: »Wertschöpfung im Wald«.
Für gläubige Menschen mag die erste und nicht zu überbietende Wertschöpfung die Erschaffung der Welt gewesen sein. Nicht nur Gott sah, dass es gut war, auch der Jazzmusiker Louis Armstrong sang: »What a wonderful world!« An herrlichen Sonnentagen, wenn im Winter der Schnee glitzert oder im Sommer die Badeseen locken, stimmen wir da gerne mit ein.
Die Welt kann aber auch zum Problem werden. In Hebbels Gedicht lässt der persische Großkönig Dareios das Meer auspeitschen, weil seine Flotte am Berg Athos in einem Sturm zerschellte. Dareios vermenschlicht die Natur und geht mit ihr um, als hätte er es mit einer Person zu tun. Immerhin erkennt er auch ihren Wert und schmückt ein andermal zum Dank einen blühenden Baum mit einer goldenen Kette.
Im Jahre 2010 lautet in Bayern das Motto der Woche des Waldes: Wertschöpfung im Wald. Das Wort »Wertschöpfung« lässt verschiedene Bedeutungen anklingen. Da ist die Wertschöpfung in Produktions- und Wirtschaftsprozessen, aber auch das Bild vom Schöpfen der Werte aus einem bereits wertvollen Reservoir, in diesem Falle aus dem Wald. Als Wortbestandteil steckt auch die »Schöpfung« darin, was bei vielen religiöse Gefühle wecken dürfte.
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