Nachrichten aus dem Zentrum Wald-Forst-Holz – LWF aktuell 128
Das Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan - bestehend aus der Studienfakultät für Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement der Technischen Universität München, der Fakultät Wald und Forstwirtschaft der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Bayrischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft - vereint Forschung, Lehre und Beratung an einem Standort und bildet den Knotenpunkt forstlicher Kompetenz in Bayern
Die neuesten Nachrichten und Informationen aus dem ZWFH finden Sie auf dieser Seite. Die Nachrichten aus dem Zentrum erscheinen auch stets in der jeweiligen Ausgabe der LWF aktuell.
School of Life Sciences
Abb. 1: Das ehemalige Wissenschaftszentrum Weihenstephan ist nun die TUM School of Life Sciences (Foto: TUM)
Mit dem neuen Namen ergeben sich auch eine Reihe an Veränderungen: Die Professuren sind nun in drei Forschungsdepartments organisiert: »Molecular Life Scien ces«, »Life Science Engineering« und »Life Science Systems«. Dem letzteren sind die Professuren der ehemaligen Studienfakultät Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement gemeinsam mit dem Agrarbereich zugeordnet.
Über die drei Deparments möchte die School ihr Innovationspotenzial aus der fachübergreifenden Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern voll ausschöpfen. Das Studienangebot ist zentralisiert, Studienfakultäten gibt es nicht mehr. Alle Professuren und Studiengänge finden sich gesammelt auf der Internetseite der TUM School of Life Sciences.
Anstelle der ehemaligen Studienfakultät ist nun der Studienbereich Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement einer der drei Partner im Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan.
Christoph Josten, ZWFH
Artenvielfalt und Klimawandel in den Alpen
Abb. 2: Der Nationalpark Berchtesgaden mit Königssee (Foto: K. Wagner)
Rupert Seidl, Professor für Ökosystemdynamik und Waldmanagement in Gebirgslandschaften an der TUM und Leiter des Sachgebiets Forschung und Monitoring der Nationalparkverwaltung Berchtesgaden, und sein Mitarbeiter, Dr. Sebastian Seibold, stellten ein langfristiges Biodiversitätsmonitoring vor, das belastbare Daten über die Bestände verschiedenster Arten generieren soll. »Zu Klimaveränderungen liegt uns bereits viel Datenmaterial vor. Dieses ergänzen wir jetzt durch die Auswertung von Pflanzenkartierungen, Insektenfallen, Fotofallen für Wirbeltiere, akustischen Aufnahmen von Vögeln und Fledermäusen sowie Bodenproben für Pilze und Bakterien«, erklärt Seidl. »Da im Nationalpark klimatische Effekte nicht durch menschliche Aktivität überprägt sind, lassen sich hier die klimabedingten Änderungen in Ökosystemen besonders gut untersuchen.«
red
Staatsmedaille für Professor Geist
Abb. 3: Prof. Jürgen Geist bei der Urkundenverleihung in der Münchner Residenz (Foto: StMUV)
Die Forschung am Lehrstuhl beschäftigt sich mit der Frage, wie aquatische Ökosysteme funktionieren, welche natürlichen und anthropogene Faktoren die Funktionalität dieser Systeme beeinflussen und wie sich effektive Strategien zum Schutz aquatischer Biodiversität ableiten lassen.
red
Wildtiermanagement für Studierende
Abb. 4: Dozentin Dr. Martina Hudler (vorne mittig) und Revierleiterin Franziska Kremitzl (vorne rechts) mit Teilnehmenden des ersten Jagdpraxis-Kurses der HSWT im BaySF-Forstrevier Deisenhofen (Foto: C. Josten)
Im September 2020 fand im BaySF-Forstbetrieb München im Revier Deisenhofen unter Leitung der Revierleiterin Franziska Kremitzl und der Dozentin Dr. Martina Hudler ein neuer Kurs zum Jagdmanagement statt. Im Rahmen des Kurses konnten 15 Studierende eine Woche lang ihr gelerntes Wissen in angewandtes Wildtiermanagement übertragen. Für 152 Hektar des neuen Lehrreviers wurde ein Drückjagdkonzept und die dazugehörige Infrastruktur entwickelt. Dazu begutachteten die Studierenden das Revier, wählten geeignete Standorte für Drückjagdstände aus, bauten und positionierten Drückjagd-Einrichtungen und wiesen Sicherheitsbereiche aus. Drückjagden sind eine effektive Methode, um Wildbestände auf einem wild- und waldverträglichen Niveau zu regulieren. Das Wild wird dabei auf einer bestimmten Fläche nur kurzzeitig und konzentriert bejagt.
Ende Oktober sollte das von den Studierenden entwickelte Drückjagdkonzept in Form einer Lehrdrückjagd umgesetzt werden. Dabei sollten die Studierenden bei wichtigen Aufgaben der Drückjagd-Vorbereitung und -Durchführung involviert werden. Corona-bedingt musste die Drückjagd abgesagt werden.
Martina Hudler, HSWT
»Försterwissen trifft Waldpädagogik«
Abb. 5: Eine der vier Gruppen an der Station »Mein Wald, Dein Wald, unser Wald«, bei der es darum geht, unterschiedliche Interessen im Wald möglichst »unter einen Hut zu bekommen«. (Foto: S. Frommknecht)
An den Stationen »Ernten, was nachwächst«, »Klimakönner Wald«, »Mein Wald, Dein Wald, Unser Wald« und »Wald – eine bunte Lebensgemeinschaft« teilten Referenten aus der Praxis jeweils eine Stunde ihre wertvollsten Erfahrungen, spannendsten Methoden und neuesten Ideen. Die 65 Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzten sich aus Waldpädagogen, Forstleuten, Pädagogen und sonstigen Interessierten zusammen und durchliefen die drei Stationen in Gruppen.
Die Veranstaltung war schnell überbucht. Die Rückmeldungen nach dem Forum waren positiv. Besonders gelobt wurde, dass in diesen Zeiten eine gut organisierte Fortbildung mit einem durchdachten Hygienekonzept mit neuen Eindrücken und dem Austausch von Ideen zur Motivation aller Beteiligten beigetragen hat.
Siegmar Wüst, LWF
waldwissen.net in neuem Gewand
Abb. 6: Das Logo von waldwissen.net (Grafik: waldwissen.net)
Dank der gut 2.800 Artikeln in vier Sprachen entwickelte sich waldwissen.net zur umfangreichsten Online-Informationsquelle über den Wald im deutschsprachigen Raum. Die Anzahl der Leserinnen und Leser hat sich seit dem Start auf 280.000 Besucher pro Monat vervielfacht. waldwissen.net wird seit 2005 gemeinschaftlich von den Forschungsanstalten BFW (Wien/A), FVA (Freiburg/D), LWF (Freising/D) und WSL (Birmensdorf/CH) herausgegeben.
red
LWF regional »digital«
Abb. 7: Filmbeitrag »Waldschutz aktuell Oberbayern«: Moderator Dirk Schmechel (links) interviewt den Waldschutz-Experten Stefan Huber. (Foto: LWF)
Schwerpunkte der Tagung waren die Bereiche Sturmschadensbeseitigung und Borkenkäfermanagement. In Vorträgen wurden die Themen »Erfassung von Schäden an Buche und Fichte durch die Forstliche Fernerkundung« (Seitz), »Aktuelles zur Trockenheit in Oberbayern« (Zimmermann) sowie »Energieholznutzung und Klimawandel« (Borchert) behandelt. In Filmbeiträgen befragte Moderator Dirk Schmechel (Abt. 8) Dr. Wibke Peters und Hendrik Edelhoff zum Projekt »Integrales Schalenwildmanagement im Bergwald« und führte die Tagungsteilnehmer ins LWF-Waldschutzlabor zu Stefan Huber, Christoph Sikora und Dr. Gabriela Lobinger.
Neben Fachvorträgen und Filmbeiträgen räumten die Veranstalter auch viel Zeit für Fragen und den kollegialen Erfahrungsaustausch ein, welcher über Live-Schaltung, Chat oder per E-Mail möglich war. Die Reaktionen waren durchweg positiv, viele Teilnehmer regten an, dieses Format weiter zu verfolgen und auszubauen.
Johann Wild, LWF
Monika Egerer: Professur Urbane produktive Ökosysteme
Abb. 8: Monika Egerer (Foto: C. Josten)
Sie analysiert die Verbindungen zwischen Biodiversitätsschutz, Umwelt- und Klimaschutz, Ökosystemleistungen und sozioökologischen Fragestellungen. Die produktionsorientierten Ökosysteme werden derzeit – trotz ihrer vielfältigen Wechselbeziehungen – noch weitgehend isoliert betrachtet. Mit der neuen Professur sollen in der Ökosystem-Forschung nun sowohl ökologische als auch soziale und ökonomische Aspekte miteinbezogen werden.
red
Jörg Ewald erhält Forschungsprofessur
Abb. 9: Jörg Ewald (Foto: C. Josten)
red
Bernd Stimm im Ruhestand
Abb. 10: Bernd Stimm (Foto: privat)
Seine Forschungsinteressen lagen insbesondere in der Reproduktion der Waldbäume, Saatgutforschung und Gehölzvermehrung sowie in der Restauration von Wäldern. Seine Forschungsergebnisse hat er in vielen international anerkannten Journalen veröffentlicht und ist Autor sowie Herausgeber zahlreicher Fachbücher. Neben seiner Lehrtätigkeit im Waldbau war er für die Studienfakultät fast drei Jahrzehnte als Studienberater tätig und verhalf vielen Interessierten zu einer erfolgreichen Berufsentscheidung.
Bernd Felbermeier, TUM
Statusseminar des Kuratoriums für Forstliche Forschung
70.Tagung des Deutschen Forstvereins
Münchner Wissenschaftstage / FORSCHA
Forstwissenschaftliche Tagung