Veronika Baumgarten
Biodiversität, Profit und Gesellschaft - LWF-aktuell 81

Wovon ist die Rede, wenn von »Biodiversität« gesprochen wird? Gemeint ist die Zahl der biologischen Einheiten pro Fläche. Gemeint sind meist die Pflanzen-, Tier- und Pilzarten. Innerhalb jeder Art gibt es aber auch eine genetische Diversität, und Pflanzen treten zu vielfältigen Pflanzengesellschaften, Tiere zu Tiergesellschaften zusammen und bilden eine Vielzahl von Ökosystemen.

Der Begriff »Biodiversität« taucht zum ersten Mal im Jahr 1988 auf als Titel des Buches von E.O. Wilson. Diesem Buch kommt eine Schlüsselfunktion zu, da erstmals Kenntnisse und Ideen zum Thema »Vielfalt des Lebens« global zusammengeführt werden. Unzählige Einträge zu diesem Stichwort im Internet, ganze Seiten in der Zeitung zu diesem Thema erwecken den Eindruck, dass die Problematik, die sich hinter diesem Wort verbirgt, dem öffentlichen Bewusstsein vertraut ist. Das wachsende Bewusstsein von der Bedrohung der Natur, die überzeugenden Forderungen nach Schutz der wertvollen Ökosysteme und der vom Aussterben bedrohten Arten erwecken zudem den Eindruck, dass wir auf dem besten Weg zu einem umfassenden Schutz der Biodiversität sind.

Das ist aber nur ansatzweise der Fall! Tatsächlich nimmt die globale Diversität stark ab. Zu fragen ist deshalb nach den Ursachen der Bedrohung, ja Zerstörung unserer Ökosysteme und der darin enthaltenen Artenvielfalt. Und es ist zu fragen nach den Maßnahmen, die gegen eine Reduktion der wertvollen Ökosysteme und zur Rettung der Artenvielfalt ergriffen worden sind und ergriffen werden müssen.