Heinrich Förster
Waldtag 2016 der bayerischen Forstwirtschaft - LWF- aktuell 111
Annähernd 200 interessierte Besucher kamen zum Waldtag der Vertreter der bayerischen Forstwirtschaft (VBF) ins Zentrum Wald-Forst-Holz nach Freising-Weihenstephan. Das Thema 2016: Regionalität in der Forst- und Holzwirtschaft.
Die LEADER Förderung als regionale Entwicklungsstrategie
Abb.1 : Die Festrede zum Waldtag 2016 hielt Bayerns Forstminister Helmut Brunner (vordere Reihe, 3. v.r.)
Foto: C. Josten
Regionalität beim Thema Holz
Abb 2: Besucher des LEADER-Informationsstands (Foto: C. Josten)
Mit den Produktionsmitteln Boden und Bäume können verschiedene Zielsetzungen der Waldnutzung umgesetzt werden, von der Holzproduktion bis hin zu allen für den Menschen wichtigen Funktionen der Wälder. Produkte, die für regionale Besonderheiten stehen, Holzarten oder Qualitäten, entwickeln sich aufgrund besonderer Standortfaktoren vor Ort.
Regionalität beim Thema Holz verbindet sich oft mit Natürlichkeit und Heimat, weckt auch Assoziationen zu Bräuchen und Traditionen. Zum Beispiel reicht das Thema Regionalität beim Holz für eine an einen Nationalpark angrenzende Gemeinde von »Natur, Natur sein lassen« bis hin zu den Nutzungsmöglichkeiten des Werkstoffes Holz in traditionellen und innovativen Bereichen.
Regionallabel PEFC
Abb. 3: Johann Killer (Vorsitzender WBV
Wolfratshausen e.V.) (Foto: C. Josten)
Durch die Verwendung eines Regionallabels können wir die Holzverwender für heimische Produkte sensibilisieren. Von der erfolgreichen Nutzung des PEFC-Regionallabels sowohl für den Produzenten, den Waldbesitzer als auch den Säger, Zimmerer und Schreiner berichtete ein Referent aus dem bayerischen Oberland. In der Schweiz wird das Herkunftszeichen Schweizer Holz bereits seit sieben Jahren genutzt.
Hier sollte es die Möglichkeit bieten, einheimische Produkte auf dem Markt zu differenzieren. Erklärtes Ziel war es auch, eine Gegenbewegung zur Globalisierung zu starten und die Anbieter in Ihrem Marketing zu unterstützen. Es konnte auch hier festgestellt werden, dass es den Konsumenten zunehmend wichtig ist zu wissen, woher das Produkt stammt, welches sie gerade einkaufen.
Festrede von Stastminister Helmut Brunner
Abb. 4: Vortrag von Frau Prof. Dr. Roosen (Foto: C. Josten)
Er betonte, dass es in Zeiten von Digitalisierung und zunehmender Urbanisierung immer wichtiger wird, das Handeln im Wald der Gesellschaft zu erklären. Das System Wald muss den Bürgern in seiner Komplexität näher gebracht werden. Regionalität ist derzeit ein absolutes Megathema, das in Zukunft immer wichtiger wird und auch der Forst-und Holzwirtschaft Chancen bietet, betonte der Minister. Die Menschen wollen insbesondere in Zeiten der Globalisierung und der weltumspannenden Warenströme wissen, wo ihre Produkte des täglichen Gebrauchs herkommen.
Regionalität schafft hier einen Vertrauensvorsprung, soll aber in keiner Weise bewährte Qualitätssiegel ersetzen. »Ich kann die ganze Branche nur ermuntern, hier am Ball zu bleiben und auch über den Aspekt des reinen Herkunftsnachweises hinaus zu denken. Denn Regionalität bietet vor allem die Chance zur Vernetzung auf dem im Wortsinne – »kurzen Weg«, so Forstminister Brunner. Neben den sehr interessanten Vorträgen zum Thema bot der Waldtag wieder Gelegenheit zum fachlichen und persönlichen Austausch zwischen den aus ganz Bayern angereisten Gästen.
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Autor
- Heinrich Förster, Zentrum Wald Forst Holz