Georg Windisch
Die Bayerische Forstverwaltung – Wir stehen für eine nachhaltige Waldzukunft - LWF-aktuell 92

Nachhaltiges Denken und Handeln betrachten wir Forstleute als Selbstverständlichkeit. Das wegweisende Prinzip der Nachhaltigkeit, das Hans Carl von Carlowitz vor 300 Jahren als Konsequenz aus seinen Beobachtungen und Schlussfolgerungen formulierte, steht bis heute am Anfang jeder forstlichen Ausbildung. Warum weite gesellschaftliche Kreise dieses Prinzip erst vor ein paar Jahren für sich entdeckten, ist eigentlich verwunderlich. Zahllose Waldbesitzer in ganz Bayern dokumentieren durch ihre Wirtschaftsweise, dass sie Nachhaltigkeit über den reinen Nutzungsaspekt hinaus als Generationengerechtigkeit und -verpflichtung verstehen.

Die Wälder in Bayern müssen in Zukunft – mehr noch als in der Vergangenheit oder der Gegenwart – vielfältigen Ansprüchen und Herausforderungen gewachsen sein. Der Klimawandel wird nach Expertenmeinung nicht nur die Wuchsbedingungen für unsere Waldbäume verändern, sondern auch deren Vitalität beeinflussen und sie auf bestimmten Standorten anfälliger gegenüber Schädlingen machen.

Gleichzeitig gewinnen mit zunehmender Häufigkeit von Sturm- und Starkregenereignissen die Schutzfunktionen der Waldbestände beim Hochwasser- und Erosionsschutz an Bedeutung. Die Energiewende wird die Nachfrage nach Holz als Brennstoff steigern und den Konkurrenzdruck zwischen stofflicher und energetischer Nutzung erhöhen. Vermehrte Ansprüche stellt der Artenschutz an den Wald als wertvollen Lebensraum seltener Pflanzen- und Tierarten sowie als Genpool. Auch der Wertewandel in der Facebook-Generation und der demografische Wandel in den kommenden Jahrzehnten werden sich auf das Waldbild in den Köpfen unserer Gesellschaft auswirken.