Eine Gruppe von Kindern steht in einem Laubwald.

RSS-Feed der Bay. Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft abonnieren

So verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr. Unser RSS-Feed "Nachrichten der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft" informiert Sie kostenlos über unsere aktuellen Beiträge.

Aufruf des RSS-Feeds

Anton Fischer und Barbara Michler
Bayerische Wälder: eine grüne Apotheke - LWF-aktuell 83

Heute ist das wichtigste Produkt des Waldes das Holz, zumindest in Deutschland. Das war aber nicht immer so, und in vielen Teilen der Welt gibt es auch heute neben dem Holz weitere wichtige Produkte des Waldes, die sogenannten »Non Timber Forest Products«. Unter ihnen spielten die Arzneimittel eine wichtige Rolle, war doch die freie Natur für lange Zeit die einzige »Apotheke« der Menschen. Daneben offerierte der Wald auch Gewürze sowie pflanzliche Rohstoffe für Kosmetika. Diese Pflanzen werden heute international unter dem Begriff »Medicinal and Aromatic Plants« (MAPs) zusammen gefasst und stellen einen durchaus beachtenswerten wirtschaftlichen Faktor dar

Karte Bayerns mit der Verbreitung von Efeu dargestellt als blaue Symbole.Zoombild vorhanden

Verbreitung von Efeu, der Arzneipflanze des Jahres 2010

Der europäische Markt für Phytopharmaka wird auf jährlich 3,5 Milliarden Euro geschätzt (Bundesamt der Arzneimittelhersteller http://www.bah.de); allein in deutschen Apotheken wurde im Jahr 2007 ein Umsatz von 1,29 Milliarden Euro erzielt. Die Akzeptanz »pflanzlicher Arzneimittel« in der Bevölkerung ist groß. »Medicinal and Aromatic Plants«, sogenannte MAPs, werden aber auch zur Herstellung von Lebensmitteln (Kräutertees, aromatische Getränke), als Bestandteil von Kosmetikprodukten (»Kräuter-Wellness«) und als Industrierohstoffe (Färbemittel, Insektizide) verwendet.

Deutschland ist eines der führenden Länder im Import und Export von MAPs. Das Importvolumen wird auf etwa 45.000 Tonnen getrockneten pflanzlichen Rohmaterials geschätzt, das Exportvolumen auf circa 15.000 Tonnen jährlich (Schippmann und Leaman 2003).

Europäische Firmen decken ihren Bedarf an einheimischen Pflanzen heute in osteuropäischen Ländern wie Rumänien, Bulgarien und Albanien (Kathe et al. 2003). Die Qualität des Rohmaterials ist aber nicht gesichert: Ungenügende botanische Kenntnisse der Sammler können zu Verwechslungen führen; unsachgemäße Ernte, Lagerung und Trocknung mindern die Qualität z.B. durch Bakterien- oder Pilzbefall.

Im Zuge eines Kurzprojektes des Kuratoriums der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (ST 260) wurde ausgelotet, ob es in den Wäldern Bayerns ein Potential für die nachhaltige Nutzung von MAPs gibt.

weiterlesen ... Bayerische Wälder: eine grüne Apotheke pdf 291 KB

Autoren