Joachim Hamberger, Gerhard Enders
DenkMAL im Wald - Kultur in der Natur - LWF-aktuell 81
Zwei scheinbar unterschiedliche Welten, die der Kultur und die der Natur, verbindet die Ausstellung »Denk MAL im Wald«. Bewusst wird mit dem Wort Denken gespielt. Soll die Ausstellung doch Anregung sein, selbst in den Wald zu gehen, um dort Natur und Kultur zu entdecken, um dort Impulse für eigene Gedanken zu erhalten. Nicht die Vernunft allein wird angesprochen, die Ausstellung soll Lust auf eigenes Erleben und Entdecken machen und will so auch Gefühl und Empfinden ansprechen.
Drei Institutionen haben die Ausstellung »DenkMAL im Wald« zusammengestellt, das Zentrum für Wald-Forst-Holz Weihenstephan, das für den Wald steht, das Landesamt für Denkmalpflege, das für die Kultur steht und der Verein für Nachhaltigkeit, der sich dafür einsetzt, dass die Menschen in Kultur und Natur Identität finden. Anhand des Wortes Denken und seiner Ableitungen Nachdenken, Vordenken, Durchdenken, Mitdenken und Zusammendenken sollen die Ausstellung und die Absichten der Austeller vorgestellt werden.
Wenn wir nachdenken, blicken wir zurück in die Vergangenheit und denken etwas schon Gedachtes oder an etwas Geschehenes. Denn das DENKMAL selbst lädt uns dazu ein. Es ist da und weist auf etwas hin. »Sta Viator!« sagt es. »Bleib stehen, Wanderer, und betrachte mich!« So steht es auf manchem alten Denkmal. Aber auch ohne Aufschrift lädt der bronzezeitliche Grabhügel mit seinem ehrwürdigen Alter von über 3.000 Jahren zum Nachdenken ein. Seit Tut ench Amun in Ägypten regierte und seit Achilles und Odysseus um Troja kämpften, hat der Hügel seine Form bewahrt, hat ihn der Wald vor Erosion und Pflug geschützt. So hat dieses Denkmal mehr als 100 Menschengenerationen und mehr als 30 Baumgenerationen überstanden. Ein denkwürdiges Alter!
Über 55.000 Bodendenkmale gibt es in Bayern. Darunter Keltenschanzen, die in den Jahrhunderten vor Cäsar errichtet wurden, oder der Limes, der das Land durchquert und in den Jahrhunderten nach Cäsar entstanden ist. Sie laden ein zum Nachdenken über Kelten und Römer als unsere Vorfahren und Vor-Nutzer des Landes.
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