Waldwissen zum Sehen und Hören
Wie können Waldbesitzer der Honigbiene helfen?
Bienen liefern uns eine gesunde Leckerei für unsere Frühstücksbrötchen: den Honig. Aber sie können noch viel mehr! Unter anderem bestäuben die Honigbienen zahlreiche Pflanzen, darunter viele unserer Nutzpflanzen, wie beispielsweise Apfelbäume. Jeder dritte Bissen unseres Essens ist von der Biene abhängig. Ein guter Grund, die fleißigen Flieger zu unterstützen.
Was Waldbesitzer für die Honigbiene tun können, erklärt uns Lukas Wack. Er ist Revierleiter der Bayerischen Forstverwaltung und selbst Imker.
Robinienblüte (Foto: J. Seidl)
Honig ist ein beliebtes und gesundes Nahrungsmittel. Für ein Glas mit 500 Gramm Honig müsste eine einzelne Biene dreimal um die ganze Erde fliegen. Bienen sind aber nicht nur sehr fleißig, sondern auch sehr soziale Lebewesen. Sie Leben in Staaten, dem sogenannten Bien. Mittlerweile benötigen die emsigen Insekten aber unseren Schutz. Gründe hierfür sind beispielsweise die berüchtigte Varroamilbe oder die industriell geprägte Landschaft.
Auch Waldbesitzer können im Rahmen der normalen Waldbewirtschaftung dazu beitragen, ihre Wälder für Bienen attraktiv zu gestalten: Sie können beim Aufbau ihrer Wälder je nach Standortsbedingungen Bäume und Sträucher verwenden, die eine hohe Pollen- und Nektarproduktion haben – idealerweise verschiedene Arten mit unterschiedlichen Blühzeitpunkten.
Kleine Lücken sollten nicht zwingend ausgepflanzt werden, hier können sich in der Schlagflora für Bienen interessante Pflanzen entwickeln. Bei der Pflege und Durchforstung könne Waldbesitzer für die Bienen beispielsweise auch mal Ahorne begünstigen, Weiden und Wildobstarten belassen und beim Auskesseln wirklich nur die einzelne Pflanze schützen statt flächig zu mähen. Waldbesitzer können außerdem strukturreiche Waldränder erschaffen, die Seitenstreifen an Waldwegen offen lassen und Imkern Flächen zur Verfügung stellen. Auf Pflanzenschutzmittel sollte wenn möglich natürlich verzichtet werden.
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Wie können Waldbesitzer der Honigbiene helfen? - Waldwissen zum Sehen und Hören
Imker im Wald (Foto: M. Ziegler, BayS)
Bienenförderliche Maßnahmen sind von ganz besonderer Bedeutung. Denn die Honigbiene hat eine enorme Bestäubungsleistung. Das wirkt sich nicht nur auf die Menge der Früchte aus, auch die Qualität nimmt damit zu. Jeder dritte Bissen unseres Essens ist von der Honigbiene abhängig. Daneben liefern sie uns den Honig und viele weitere Produkte:
Aus dem Wachs, das die Bienen zum Wabenbau produzieren lassen sich duftende Kerzen herstellen, Propolis oder Kittharz hat eine entzündungshemmende Wirkung und spielt damit in der Wundheilung eine Rolle, Gelee Royal wird in der Kosmetikindustrie eingesetzt und Pollen sind als Nahrungsergänzungsmittel begehrt.
Allerdings ist die Anzahl der Bienenvölker in den letzten sechzig Jahren um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Waldbesitzer können den fleißigen Honigsammlern mit einfachen Maßnahmen helfen und profitieren zudem selbst davon: Stufig aufgebaute Waldränder minimieren das Sturmwurfrisiko, durchforstete und gepflegte Mischbestände sind stabiler und produktiver, offen gelassene Seitenränder an Wegen können als Holzlagerplatz dienen und beim Auskesseln lassen sich im Vergleich zum flächigen Mähen einige Kosten sparen.
Zudem werten die bienenförderlichen Maßnahmen das Landschaftsbild auf, angelegte Blühstreifen und Hecken bieten zahlreichen Nützlingen eine Heimat und nicht zu vergessen sind natürlich die Bienenprodukte aus dem eigenen Wald.
Die Stadt Riedenburg bei Kelheim hat jetzt sogar den ersten Bienenwald in Bayern gepflanzt. Bei der Erstaufforstung wurden Pflanzen verwendet, die ganz speziell den Bienen zu Gute kommen. Die verwendeten Bäume und Sträucher, wie beispielsweise Feldahorn oder Weißdorn, haben eine hohe Pollen- und Nektarproduktion und das zu unterschiedlichen Blühzeitpunkten. Entstanden ist ein besonderes Beispiel für eine Waldbewirtschaftung, die gezielt zum Erhalt einer gesunden Bienenpopulation beiträgt.
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