Innovations- und Forschungsprojekt
Verbreitungsmuster des pilzlichen Schaderregers Lecanosticta acicola bei Pinus mugo agg. in Bayern (Projekt klifW028)

Einrichtung der Probeflächen mit Erstbonitur von Benadelung und Verbräunung (© M. Kiesel, LWF)
Die Lecanosticta-Nadelbräune (Lecanosticta acicola) wurde aus Mittelamerika eingeschleppt. Vor 30 Jahren wurde sie erstmals in Deutschland nachgewiesen. In den letzten fünf Jahren hat sich das Pathogen augenscheinlich sehr stark in den südbayerischen Hochmooren ausgebreitet. Es können alle Kiefernarten von diesem Pathogen befallen werden; aktuell ist in Bayern vor allem die Bergkiefer (Pinus mugo) betroffen. Aufgrund der günstigen Infektionsbedingungen mit hoher Luftfeuchtigkeit im Moor ist dort vor allem die Moorkiefer (Pinus mugo ssp. rotundata) die Leidtragende. Es ist nicht auszuschließen, dass das Pathogen auch Latschenkiefernbestände (Pinus mugo ssp. mugo) infiziert.
Im Juni 2024 startete ein Forschungsprojekt, das die Verbreitung des Erregers in Abhängigkeit von Wetterparametern und waldbaulichen Kenngrößen untersucht. Im bisherigen Monitoring seit 2009 wurden in Bayern 173 Standorte identifiziert, in denen Lecanosticta vorkommt. Im Projekt soll die Schaddynamik und das Verbreitungsmuster der Krankheit untersucht werden, um daraus die Gefährdungssituation und Handlungsoptionen abzuleiten.

Spirke im Wessenbergfilz mit stark vorangeschrittener Schütte („Pinselstadium“) (© M. Kiesel, LWF)
Braune Flecken im Moor: Ein Nadelpilz bedroht unsere heimischen Spirken und Latschen!
Projektinformationen
Laufzeit: 01.06.2024 - 31.05.2027
Projektleitung: Dr. Nicole Burgdorf
Projektbearbeitung: Maximilian Kiesel
Durchführende Institution: Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten