Markus Blaschke und Wolfgang Helfer
Pilzwelt der Schwarzerle - LWF-Wissen 42
Es gibt wahrlich eine eigene Welt von Pilzen, die eine besondere Bindung zur Schwarzerle oder doch zumindest der Gattung Alnus besitzen. Ganz besonders eng ist dieses Verhältnis zu einigen Mykorrhizapilzarten ausgebildet. So besteht im Prinzip fast die ganze Gattung der Erlenschnitzlinge (Alnicola Syn. Naucoria) aus streng an die Erlen gebundenen Symbionten (HELFER 1999).
Abb. 3: Der Moosmilchling als Mykorrhizapartner der Erle gehört zu den kleinsten Milchlingen.
Der Zusammenhang zu einer speziellen Baumart wird bei vielen Pilzen auch in ihrem Namen erkennbar. So sind es zahlreiche Pilzarten aus verschiedenen Gattungen, die die Erle in ihrem deutschen Namen enthalten (KEIZER, BON 1988). Eine Datenbankabfrage brachte auch 53 wissenschaftliche Pilznamen zutage, die im Namen den Stamm der Gattung Alnus enthielten. Und die meisten dieser Pilznamen wird man auch in den Artenlisten von verschiedenen Pilzkartierungen aus Erlenbeständen wiederfinden.
Untersuchungen aus der Oberrheinaue haben gezeigt, das die Zahl der Pilze die Zahl der Gefäßpflanzen um das 5- bis 16-fache (im Mittel das 8-fache) übersteigt (WINTERHOFF 1993). Dabei zeigen sich lichte Stellen im Verhältnis krautreicher und pilzärmer. Zwischen der Totholzmenge und der Artenzahl der Gefäßpflanzen besteht kein erkennbarer Zusammenhang. Auch zwischen den Artenzahlen von Gefäßpflanzen und Pilzen ist zunächst kein direkt korrelierbarer Zusammenhang erkennbar. Dabei konnten in den vorwiegend von der Schwarzerle mit beeinflussten Pflanzengesellschaften 853 Großpilze gefunden werden. Allerdings wird nur ein geringer Teil unmittelbar an die Schwarzerle gebunden sein.
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