Cornelia Triebenbacher, Sebastian Gößwein, Florian Krüger, Gabriela Lobinger, Florian Stahl, Ludwig Straßer und Ralf Petercord
Waldschutzsituation in Bayern 2014/2015 - LWF-aktuell 106
Der Winter 2013/14 fiel durch sehr milde Temperaturen und vergleichsweise geringe Niederschlagsmengen auf. Dieser außergewöhnliche Witterungsverlauf hatte Einfluss auf die verschiedenen Schadorganismen, ihre Wintermortalität, den Energiehaushalt oder ihr Wachstumsverhalten, ebenso wie auf die physiologischen Reaktionen der Bäume und beeinflusste so die Waldschutzsituation in Bayern merklich.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Schwärmverläufe des Buchdruckers an Monitoringstandorten im Tertiärhügelland (Wuchsbezirk 12.9) im Jahr 2014
Der Hauptschwärmflug des Buchdruckers begann 2014 bereits Mitte April und war eher schwach und verzettelt. Sowohl die Anlage der ersten Generation Ende April als auch die Anlage der ersten Geschwisterbrut Ende Mai erfolgten circa zwei bis drei Wochen früher als 2013. Die Brutbilder wiesen allerdings meist nur ein bis zwei Muttergänge auf und die Einischen lagen vergleichsweise weit auseinander. Der Reproduktionserfolg war daher gering. Den Grund hierfür sehen wir im warmen Winter 2013/14. Die Käfer verbrauchten mehr Stoffwechselenergie und kamen daher geschwächt aus der Überwinterung.
Der Ausflug der ersten Generation begann Ende Juni. Ende Juli schwärmte die erste Geschwisterbrut aus. Aufgrund der kühl-feuchten Witterung im August flog die zweite Generation im Sommer 2014 nur lokal aus. 2014 gab es in den tieferen Lagen zwei Generationen und zwei Geschwisterbruten. Die gemeldeten Schadholzanfälle 2014 liegen auf demselben Niveau wie 2013. Die mittleren Fangsummen der Buchdrucker an den Monitoringstandorten haben sich in vielen Bereichen Bayerns gegenüber 2013 leicht erhöht, liegen aber noch auf mittlerem Niveau.
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