Header Waldschutz - v2

RSS-Feed der Bay. Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft abonnieren

So verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr. Unser RSS-Feed "Nachrichten der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft" informiert Sie kostenlos über unsere aktuellen Beiträge.

Aufruf des RSS-Feeds

Hannes Lemme und Ralf Petercord
»Hält der Altbestand noch?« - LWF-aktuell 80

Ein Voranbau kann nur mit einem stabilen Altholzschirm gelingen - eine Binsenweisheit. Dennoch ist die Einschätzung des Waldschutzrisikos »Wie lange hält der Schirm?« nicht einfach. Mit Hilfe einer »Checkliste« wird der Förster gehalten, Fragen zu Standorts- als auch Bestandesparametern zu beantworten. Damit kann er die Gefährdung auf Grund von Sturm und Borkenkäfer besser einschätzen. Die systematisch und transparent aufgebaute Checkliste unterstützt den Beratungsförster in Verbindung mit seiner örtlichen Erfahrung bei der Entscheidung Voranbau - ja oder nein.

FichtenbestandZoombild vorhanden

Abbildung: Voranbau ja oder nein? Dieser Fichtenreinbestand bei Naila im Frankenwald kommt für einen Voranbau nicht in Frage. Foto: H. Lemme

Ein wesentlicher Punkt bei einer Entscheidung für einen aufwändigen Voranbau ist eine »positive« Einschätzung der Stabilität des Altholzschirms. Der Überschirmungszeitraum der Vorbauten variiert in der Regel zwischen zehn und 30 Jahren. Bei der Risikoabschätzung zur Stabilität des Altholzschirms muss daher geklärt werden, ob auf der Grundlage von Bestandes- und Standortseigenschaften der Altholzschirm über diesen Zeitraum gehalten werden kann. Aber gerade bei Fichtenbeständen mit hoher Umbaurelevanz ist die notwendige Stabilität des Altholzschirms sehr oft nicht gegeben.

Zudem müssen einige Punkte berücksichtigt werden. Die Auflichtung des Altbestandes führt in den ersten Jahren nach dem Eingriff zu einer geringeren Sturmstabilität des verbleibenden Schirms. Hinzu kommt eine Wärmezunahme im Bestand, die Borkenkäfer an der Fichte fördern kann. Die Anlage der Gruppenschirmstellung und Nachlichtungen erfordern regelmäßige Hiebsmaßnahmen. Damit fällt für Borkenkäfer bruttaugliches Material an. Bei nicht sauberer Bewirtschaftung erhöht sich das Befallsrisiko für Borkenkäfer. Nach Sturmereignissen kann zudem weiteres bruttaugliches Material anfallen und einen Stehendbefall auslösen. Damit muss das resultierende Sturmwurfrisiko als auch die Disposition des Bestandes für einen Borkenkäferbefall eingeschätzt werden.

weiterlesen ... »Hält der Altbestand noch?« pdf 280 KB