Julia Zeitler
Das Jahr 2010 - kein Jahr für »Borkenkäfer« - LWF-aktuell 81
Wenn Buchdrucker und Kupferstecher durch Sturm oder Hitze vorgeschwächte Fichtenbestände befallen, dann kann zum planmäßigen Hiebssatz schon einmal eine beträchtliche Holzmenge aus »Käferholzanfällen« hinzukommen. Doch das zurückliegende Jahr 2010 ließ den sonst durchaus nicht zu unterschätzenden Fichtenschädlingen kaum eine Chance für eine den Wald stark gefährdende Massenvermehrung.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Borkenkäfer: Typische Kupferstecher-Schwärmkurve für das Jahr 2010 - Revier Kaufering, AELF Fürstenfeldbruck
Seit den Trockenjahren 2003 und 2006 und den Sturmwurfereignissen Kyrill 2007 und Emma 2008 befindet sich die Borkenkäferpopulation auf einem andauernd hohen Niveau. Jedoch zeigten die in den zurückliegenden Jahren konsequent durchgeführten Waldschutzmaßnahmen wie Bohrmehlkontrollen und die rasche Aufarbeitung des Käferholzes die erhoffte Wirkung. Und auch die Witterung des Jahres 2010 machte es den Buchdruckern und Kupferstechern keinesfalls leichter.
Der Schwärmflug des Buchdruckers setzte im Frühjahr 2010 witterungsbedingt erst in der letzten Aprilwoche ein. Die Entwicklung des Buchdruckers startete daher etwa zwei Wochen später als im Vorjahr. Mit Fangzahlen von unter 2.500 Käfern pro Falle und Fangwoche war die Schwärmwelle relativ schwach. Dennoch wurde im nordbayerischen Raum bereits Anfang Mai erster Stehendbefall beobachtet.
Nachdem die Borkenkäfer die erste Brutanlage abgeschlossen hatten, schwärmte die Elterngeneration bei warmen Temperaturen dann ab Pfingsten (23./24. Mai) erneut und begann Ende Mai mit der Anlage der Geschwisterbrut. Diese vergleichsweise starke Schwärmwelle war durchaus für die Waldschutzexperten zunächst überraschend intensiv, vermutlich kamen jedoch Bodenüberwinterer und Jungkäfer hinzu, die in der ersten Flugperiode noch nicht ausgereift waren.
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