Kurt Amereller
Vom Nutzen des Nutzens - LWF-aktuell 79

Im Jahr der Biodiversität stand der 7. Bayerische Waldbesitzertag in Freising-Weihenstephan unter dem Motto »Leben mit Forstwirtschaft - Forstwirtschaft schafft Leben«. Um Artenschutz ging es dabei nur am Rande. Im Mittelpunkt stand die Nutzung des Rohstoffes Holz. Von seiner Entstehung im Wald bis zu seiner Verwendung beim Endverbraucher schafft er Lebensraum, Lebensunterhalt und Lebensqualität. Die Tagung benannte wichtige Ansatzpunkte für den Weg zu einer gesteigerten Holzverwendung.

Das Bild zeigt einen Mann im grauen Anzug, der hinter einem Rednerpult steht und spricht.Zoombild vorhanden

Präsident Olaf Schmidt (Foto: T. Bosch)

Eine gesteigerte Verwendung des Rohstoffes Holz liegt im Interesse des Umweltschutzes ebenso wie derer, die vom und mit dem Holz leben. Der Waldbesitzertag widmete sich den wichtigsten Akteuren entlang der Wertschöpfungskette Forst und Holz vor dem Hintergrund dieses gemeinsamen Ziels. Eine wichtige Rolle bei der Zielerreichung spielt die Vernetzung der Partner in Clusterinitiativen.

Wer sich bisher unter Cluster-Arbeit nichts vorstellen konnte, wusste es spätestens nach dem Vortrag von Alexander Schulze, dem Geschäftsführer des regionalen Clusters »Netzwerk Forst und Holz Bayerischer Wald«. Der Cluster umfasst sechs Landkreise und repräsentiert mit einer Waldfläche von 280.000 Hektar (zu 75% Privatwald), einem jährlichen Einschlag von drei Millionen Festmetern Holz, 30.000 Waldbesitzern und über 14.000 Beschäftigten im Sektor Forst und Holz sicherlich eine der bedeutenden Holzregionen in Bayern. Ziel der regionalen Initiative ist es, die gesamte an den Rohstoff Holz gebundene Wertschöpfung zu steigern. Dies unterscheidet sie von Gewinnbestrebungen einzelner, sektoraler Aktivitäten, deren Erfolg oftmals nur zu Lasten anderer Branchenteilnehmer möglich ist, etwa über Druck auf Einkaufspreise.

Eine solche Anhebung der Gesamtwertschöpfung gelingt am besten über eine Steigerung der Nachfrage und des Absatzes von Holz und Holzprodukten. Ein Hauptansatzpunkt der Clusterarbeit liegt deshalb in intensiver Öffentlichkeitsarbeit, Verbraucheraktionen und Werbung. Dabei setzt der Cluster sowohl gegenüber der Öffentlichkeit als auch gegenüber den Kommunen als maßgebliche öffentliche Auftraggeber auf objektive Information anstatt auf Werbebotschaften. Die bei den Zielgruppen zu beobachtenden Effekte sprechen für diese Strategie der Vertrauensbildung: Politik, Kommunen und Medien nutzen den Cluster als neutrale Informationsquelle, die Verbraucher können ihre Entscheidung für den Einsatz von Holz auf geprüfte Argumente stützen.

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