Fichtenaltholz mit Buchenvoranbau

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Hans-Joachim Klemmt und Martin Bachmann
Numerische Bewertung der Entnahmenotwendigkeit bei Pflegeeingriffen - LWF-aktuell 86

Um die Pflegedringlichkeit zu beurteilen, ist die Kenntnis der Wuchsrelationen von Mischbaumarten unabdingbar. Sie hilft abzuschätzen, ob ein geplanter Eingriff in der nächsten Planungsperiode zielführend sein wird oder nicht. Im Rahmen der Waldbautrainings der Bayerischen Forstverwaltung 2010 zum Thema »Jungbestandspflege« wurden für insgesamt 69 Trainingsflächen Daten der Zweiten Bundeswaldinventur regionalisiert ausgewertet und in ein einfaches praxisorientiertes Hilfsmittel überführt, um die Entnahmenotwendigkeit konkurrierender Bäume zahlenmäßig einzuwerten.

Vergleich des Wachstums einer Fichte und einer Eiche zum heutigen Zeitpunkt und in fünf Jahren. Die Fichte ist heute kleiner als die Eiche, aber überragt sie in fünf Jahren.Zoombild vorhanden

Abbildung: Schematische Darstellung einer waldbaulichen Entscheidungssituation

Die Basis für die hier vorgestellten Ausführungen ist die konkrete Ausgangssituation auf einer Jungbestandspflegefläche, die im Zuge des Waldbautrainings im Südosten Bayerns bei Schwanham im Landkreis Passau angelegt wurde. Angestrebt wird ein Buchen-Eichen-Mischbestand. Im Bestand finden sich mittlerweile allerdings zahlreiche Fichten, die sowohl standörtlich eher ungeeignet sind als auch das Mischungsziel gefährden.

Bei der Entscheidung, welche Bäume entnommen werden sollen, trifft man im Bestand zum Beispiel auf folgende Ausgangssituation: Neben einer Eiche findet sich eine Fichte, die zum Aufnahmezeitpunkt eine Höhe von 4,5 Metern aufweist. Die Eiche hat zum gleichen Zeitpunkt eine Höhe von fünf Metern (Abbildung). Auf Grund des angestrebten Mischungszieles handelt es sich bei der Fichte um einen bedrängenden Baum, dessen Entnahme geprüft werden soll. Um die Notwendigkeit einer Entnahme beurteilen zu können, ist neben der Kenntnis der aktuell erreichten Höhen auch eine Einschätzung der Höhenentwicklung bis zum nächsten Zeitpunkt, zu dem wieder in den Waldbestand eingegriffen werden kann oder soll, notwendig. Während die aktuell erreichten Höhen leicht vor Ort eingeschätzt werden können, existieren immer noch Unsicherheiten im Zusammenhang mit den erwarteten Höhenzuwächsen.

So stellt sich bei der waldbaulichen Entscheidungsfindung – gerade im Zuge der Beratung – häufig die Frage, ob der Nachbar eines Kandidaten entnommen werden soll oder nicht. Als objektives Maß dafür wird häufig deren aktuell erreichte Höhe in Verbindung mit der Einschätzung der zukünftigen Höhenzuwächse verwendet. Ausgehend vom Pflegeziel, zum Beispiel die Laubbaumanteile zu erhöhen, ist es entscheidend, dass sich die Höhenwuchsrelationen konkreter (Zukunfts-) Kandidaten bis zum nächsten Eingriff (z. B. nach 5 Jahren) nicht zu deren Ungunsten entwickeln (Burschel und Huss 1997).

Vergleich des Wachstums einer Fichte und einer Eiche zum heutigen Zeitpunkt und in fünf Jahren. Die Fichte ist heute kleiner als die Eiche, aber überragt sie in fünf Jahren.

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