Carsten Wilke und Gudula Lermer
Eichen – Gedenken und Gedanken - LWF Wissen 75

Die Traubeneiche ist der Baum des Jahres 2014. Sie spielt eine große Rolle in der kulturgeschichtlichen Entwicklung Zentraleuropas. Dennoch hat ihr Anteil in den Wäldern Deutschlands seit dem Mittelalter stetig abgenommen, Buche und Nadelbäume hingegen erweiterten ihre Areale. Waldbau mit der Eiche ist eine hohe Kunst, die großes fachliches Können ebenso wie einen langen Atem erfordert. Eichen sind in Zeiten des Klimawandels mit steigenden Temperaturen und geringeren Niederschlägen eine wichtige Alternative für Waldbesitzer und Forstleute.

große, knorrige Eiche ohne LaubZoombild vorhanden

Die "Lohengrineiche" im Reinhardswald ist eine ca. 370 Jahre alte Traubeneiche (© K. Heinemann)

Quercus petraea ist der Baum des Jahres 2014, der 26. Baum des Jahres, seit Dr. Silvius Wodarz diese wunderbare Serie eröffnet hat. Am Anfang stand Quercus robur, die Eiche mit den Eicheln am langen und den Blättern am kurzen Stiel. In engster Bruderschaft mit der Eiche mit den Eicheln am kurzen und den Blättern am langen Stiel. Die Traubeneiche – eine Eiche mit Stil, ein Mythos, eine Legende, eine Ikone.

Fast immer wird der Wert eines Baumes aufgrund seines Nutzens für den Menschen definiert, sei er historisch, religiös, mythologisch, medizinisch, wirtschaftlich oder wissenschaftlich. Selbst einen Baum nur schön oder unter ihm die ersehnte Ruhe zu finden, setzt eine ästhetische oder spirituelle Erwartung voraus. Besonders wenn wir über die Ansammlung von Bäumen in Wäldern oder Beständen schreiben, steht für uns Förster der wirtschaftliche Nutzen im Vordergrund.

Dennoch gestatten Sie uns einige Abschweifungen, die nicht nur den rein forstlichen Wert der Baumart Traubeneiche bzw. der Eichen betreffen. Obwohl die Gattung Quercus über 320 Arten umfasst, die in Europa, Nordamerika und dem westlichen Asien verbreitet sind, spielen in unseren Breitengraden drei eine wesentliche Rolle, die Traubeneiche, heuer Baum des Jahres, die Stieleiche sowie die im Jahre 1691 in Europa eingeführte Roteiche.

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Autoren

  • Carsten Wilke
  • Gudula Lermer