Blühen und Fruktifizieren unserer Waldbäume in den letzten 60 Jahren - LWF-Wissen 74

Blühen und Fruchten der Waldbäume sind für die Verjüngungsvorgänge im Wald von essenzieller Bedeutung. Eine erste Bewertung der für das gesamte Bundesgebiet seit den 1950er Jahren erstellten Blühprognosen und Erntestatistiken gibt wichtige Einblicke in das Blüh- und Fruktifikationsgeschehen unserer Waldbäume am Beispiel von vier Hauptbaumarten: Buche (Fagus sylvatica), Traubeneiche (Quercus petraea), Weißtanne (Abies alba) und Fichte (Picea abies).

Ast mit hellgrünen Eichenblättern und FruchtständenZoombild vorhanden

Abbildung: Blüte der Eiche Foto: ASP

Bei Buche und Fichte gab es etwa in einem Drittel der Jahre gute Erntemöglichkeiten. Bei den anderen beiden Baumarten bieten etwa 40% der Jahre gute Erntemöglichkeiten, in ca. 30% der Jahre sind Fehlmasten zu vermelden. Die mit Abstand besten Samenjahre mit »Jahrhunderternten« bei allen Baumarten waren 1958 und 1992. Des Weiteren waren 1982, 1990, 2009 und 2011 sehr gute Erntejahre, mit Halboder Vollmast bei allen Baumarten.

Die Analyse zeigt, dass der Ernteerfolg vom Wettergeschehen erheblich abhängt: Spätfröste, große Trockenheit im Frühjahr und Herbst, aber auch die in Süddeutschland häufig auftretenden kalten und nassen Sommer- und Herbstmonate beeinflussen das Erntegeschehen negativ. Bei der Eiche beeinflusst darüber hinaus auch der Wickler- und Spannerfraß das Saatgutaufkommen. Bei der Fichte hängt die Erntemenge stark vom Marktgeschehen und der Bevorratungssituation ab. Abgesicherte Veränderungen in dem Blüh- und Fruktifikationsverhalten infolge des Klimawandels wurden, trotz leicht steigender Tendenzen besonders bei Weißtanne und Fichte, nicht beobachtet.

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Autoren

  • Monika Konnert
  • Dagmar Schneck
  • Alois Zollner