Winfried Türk
Die Vogelbeere als Bestandteil einheimischer Wald- und Gebüschgesellschaften - LWF-Wissen 17
Der vorliegende Aufsatz beschäftigt sich mit der Vogelbeere (Sorbus aucuparia ) als Bestandteil einheimischer Wald- und Gebüschgesellschaften. Eingegangen wird auf die Variabilität der Vogelbeere, auf ihr Gesamtareal, ihre Verbreitung in Mitteleuropa sowie auf ihre Standortsansprüche. Die Arbeit endet mit einem Überblick über die soziologische Stellung der Vogelbeere innerhalb der Vegetation Mitteleuropas.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Areale von Sorbus aucuparia und verwandten Sippen (aus Hegl 1995)
Die Vogelbeere (Sorbus aucuparia), häufig auch Vogelbeerbaum oder Eberesche genannt, ist ein in Mitteleuropa weit verbreiteter Strauch bis mittelgroßer Baum. Lediglich in Gebirgslagen unter ausgeglichenen, kühl-feuchten Klimaverhältnissen erwächst die Vogelbeere auch zu stattlicheren Dimensionen. An der Waldgrenze im Gebirge herrscht eine strauchförmige Unterart vor.
In Mitteleuropa werden zwei Unterarten (Subspezies) unterschieden. Sorbus aucuparia ssp. aucuparia ist die weit verbreitete, meist baumförmige Nominatform. Sorbus aucuparia ssp. glabrata wächst meist strauchförmig in Nordeuropa sowie an der Waldgrenze im Gebirge.
Angegeben wurden Vorkommen der ssp. glabrata aus den Alpen sowie aus den Kammlagen höherer Mittelgebirge (z. B. Vogesen, Schwarzwald, Harz, Thüringer Wald, Erzgebirge, Riesengebirge, Bayerischer Wald). Zwischen beiden Unterarten existieren fließende Übergänge, bekanntgeworden sind solche z. B. aus der Rhön, dem Spessart und dem Fichtelgebirge. Unklar ist auch, ob die Mittelgebirgssippen und die Sippen Nordeuropas genetisch identisch sind.
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