Fichtenaltholz mit Buchenvoranbau

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Maximilian Waldherr
Der Eschen-Eichen-Bestand in Wipfelsfurt bei Kelheim - LWF-Wissen 34

Wandert man von Kelheim donauaufwärts Richtung Weltenburg, weitet sich nach etwa 2km das enge Durchbruchstal der Donau mit seinen steilen Kalkwänden und Felstürmen zu einem fast kreisrunden Kessel. Der Durchmesser dieses Kessels beträgt etwa 500m; seine südöstliche Seite nimmt die Donau selbst ein. Der Fluss kann sich nach einer engen Felsenschlucht breit ausdehnen und ist nicht tief. Bei Niedrigwasser bestand hier von alters her eine Furtmöglichkeit, daher der Name Wipfelsfurt. Nach Nordwesten hin ist der Kessel wie ein Amphitheater aufgebaut und von etwa 80m hohen Jurahängen eingegrenzt. Der Boden des Kessels fällt sanft zur Donau hin ab; einzelne Schwemmkegel aus Fließerde gliedern ihn.

Zeichnung einer Bestandesstruktur mit vier Bäumen. Weitere Angaben im Text.Zoombild vorhanden

Abbildung: Stamm- und Kronenlängen nach Baumarten und Schichten; (OS= Oberschicht, MS= Mittelschicht); Zeichnung: RÖSLER 30.06.1992

Die unvermittelt in der Juralandschaft auftretende kreisrunde Kesselform war geologisch lange nicht erklärbar. In jüngerer Zeit vermutet man, die Entstehung könne genauso wie bei dem nicht weit entfernt liegenden Kelheimer Kessel mit dem Riesereignis zusammenhängen. Die Störungen liegen in der Einschlagrichtung des Riesmeteoriten. Es könnte möglich sein, dass ein Trümmerstück des Riesmeteoriten hier aufgeprallte, die mächtige Massenkalkplatte durchschlug und den kreisrunden Kessel verursachte. Es ist vorstellbar, dass dadurch zusammen mit einem weiteren Bruchstück, das im Kelheimer Kessel landete, ein gewaltiger Riss in der Massenkalkplatte entstand. Dieser Riss könnte der Anfang des heutigen Donaudurchbruches gewesen sein (RUTTE 1987).

Die Höhenlage des Kessels beträgt 350m über NN. Zur Donau hin, nach Südosten, ist das Terrain offen, von den Hängen kann die Wärme widerstrahlen. Der Fluss gleicht Klimaextreme aus. Das Bodensubstrat besteht überwiegend aus kalkreichem Feinerdematerial, das von den Hängen eingeschwemmt wurde, dazu kommen Lösseinwehungen, örtlich Schwemmkegel aus Sanden. Hangwasserzug garantiert eine günstige Wasserversorgung und den steten Nachschub von Nährstoffen. Insgesamt handelt es sich um eine standörtliche Spitzenlage in Ostbayern.

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Autor

  • Maximilian Waldherr