Fichtenaltholz mit Buchenvoranbau

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Helmut Meinhardt
Eibenvorkommen in Thüringen und Probleme der Eibenverjüngung - LWF-Wissen 10

Daß die Wahl des Baumes des Jahres 1994 auf die Eibe fiel, mag teilweise Verwunderung ausgelöst haben, wenn man an ihre weite Verbreitung in Parks, Gärten und auf Friedhöfen und an ihre Vitalität an diesen Standorten denkt. Verwunderung auch über das Attribut "bedrohter und aussterbender Baum", wenn man ihr starkes Regenerationsvermögen nach gärtnerischem Schnitt an Hecken oder sonstigen Formschnitten betrachtet.

Eine Umrisskarte von Thüringen mit Städten, Flüssen sowie sechs Markierungen.Zoombild vorhanden

Abbildung: Verbreitungsgebiet der Eibe in Thüringen (aus Meinhardt & Schwimmer 1995)

Die Situation sieht dagegen völlig anders aus, wenn man von den noch vorhandenen natürlichen Vorkommen einer unserer "heimischsten" Baumarten ausgeht. Der Rückgang der Eibe war zumindest seit dem Mittelalter, besonders aber seit Beginn der "Klassischen Forstwirtschaft" nicht zuletzt durch ihre Langsamwüchsigkeit und inzwischen erlangte Bedeutungslosigkeit als Wirtschaftsbaumart so auffallend, daß sie in vielen Ländern Europas, nicht zuletzt auch in Deutschland unter Naturschutz gestellt wurde. In den meisten Bundesländern, so auch in Thüringen, wird sie als "Art der Roten Liste" geführt. Wenn in den inzwischen relativ zahlreichen Veröffentlichungen zur Eibe (besonders seit den 70er und 80er Jahren) ihre natürlichen Vorkommen nach der Anzahl noch vorhandener Exemplare beschrieben werden [MUHLE 1979, HAUPT 1984; HAUPT 1986], dann ist tatsächlich eine sehr bedrohliche Situation erreicht.

In Thüringen wurde die Eibe 1934 generell unter Schutz gestellt. Gebiete mit bedeutenden Eibenvorkommen wurden in den folgenden Jahren, bis in die Gegenwart, als Naturschutzgebiete ausgewiesen. Wie wir heute wissen, ist ihre Situation durch die bloße Unterschutzstellung nicht besser geworden, denn der Rückgang hält weiter an. Im Gegenteil, durch den absoluten Schutz sind teilweise Bedingungen entstanden, die ihr Überleben immer schwieriger gestalten.

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Autor

  • Helmut Meinhardt