Alexander Nickl
Forstliches Vermehrungsgut im Bergwald - LWF-aktuell 72
Die Schutzwaldsanierung und der Waldumbau im Bergwald benötigen geeignete Hochlagenherkünfte mit einem breiten genetischen Potential. Doch die Erntemöglichkeiten in den Hochlagen der Bayerischen Alpen sind meist unterdurchschnittlich.
Zoombild vorhanden
Hochmontaner Lärchenerntebestand im Lattengebirge bei Bad Reichenhall auf 1200 m ü. NN. Foto: ASP
Die Saatguternte im Bergwald unterscheidet sich wesentlich von der Ernte im Flachland. Das Saatgut benötigt zum einen länger bis zur Reife, zum anderen hängt die Möglichkeit einer Beerntung stark vom Zeitpunkt des Wintereinbruchs ab. Das geringere Ernteaufkommen je Bestand macht die Ernten in den Hochlagen für private Betriebe meist uninteressant. Deshalb entstanden bei den Baumarten Buche, Bergahorn und Europäische Lärche in den letzten Jahren immer wieder Engpässe bei der Saatgutversorgung.
Doch nicht nur das raue Klima, sondern auch die Bestände selbst begrenzen die Verfügbarkeit von Hochlagensaatgut. Seit 1997 wurden von den 182 zur Beerntung zugelassenen Beständen nur 33 beerntet. Zum einen bevorzugen die Ernteunternehmer ihnen bereits bekannte Bestände, da Ortskenntnis für eine effiziente Beerntung unerlässlich ist. Der zweite, weitaus wichtigere Grund liegt in dem geringen Anteil gut zu beerntender Bestände. Neben Qualitätskriterien sind die Zugänglichkeit und der Kronenausbau, also der Pflegezustand, die entscheidenden Faktoren für einen guten Erntebestand.
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