Manfred Schölch und Bernhard Thalhammer
»Woher wissen Sie das?« – Versuchsflächen an der Fakultät Wald und Forstwirtschaft der HSWT - LWF-Wissen 76
»Die Fachhochschulen vermitteln durch anwendungsbezogene Lehre eine Bildung, die zur selbstständigen Anwendung wissenschaftlicher Methoden und künstlerischer Tätigkeiten in der Berufspraxis befähigt«. So gibt es das Bayerische Hochschulgesetz von 2006 vor. Versuchs- bzw. Demonstrationsflächen bilden daher eine wichtige Säule in der akademischen Lehre: An authentischen Objekten können sich Studierende selbst einen Eindruck davon erarbeiten, wie sich bestimmte Verfahrenstechniken in der Natur darstellen. Traditionell konzentrieren sich Versuchsflächen auf waldwachstumskundliche und waldbauliche Fragestellungen.
Wälder entwickeln sich langsam: In einem ausgereiften Eichenbestand etwa wird das Auge des Betrachters in einer Zeitspanne von zehn Jahren keine Veränderung bemerken. Erst periodisch aufgenommene Daten über einen längeren Zeitraum dokumentieren die stetige Entwicklung des Waldes. Rasch hingegen können sich vielfältige Meinungen über die »besten« Wälder entwickeln.
Der Waldbau als einschlägige Disziplin der Forstwirtschaft soll »optimal« agieren, um diese Ziele zu erreichen. Wenn wir Waldbau in diesem Zusammenhang eng als Verfahrenstechnik definieren, fällt es leicht zu verstehen, wie notwendig es ist, auf solider Grundlage zu operieren.
Waldbestände als wissenschaftliche Versuchsflächen stellen die wertvollsten Objekte in Waldbau, Waldwachstumslehre und anderen Disziplinen dar. Ihre Anlage muss wohl durchdacht, ihre Errichtung idealerweise mit mehrfachen Wiederholungen gekoppelt und die Datengewinnung intensiv betreut werden. Genaueste Dokumentationen und der Schutz vor Störungen erfordern hohes personelles Engagement in Wissenschaft und Praxis.
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