Monika Arzberger und Franz Binder
Bergwald: Von Nachbarn lernen - LWF-aktuell 84
Den alpinen Bergwald zu erhalten ist ein wichtiger gesellschaftlicher Auftrag, der insbesondere die Schutzfunktion dieser Wälder fokussiert. Neben der Umsetzung sachgemäßer forstlicher Konzepte durch die Waldbesitzer erfordert dies auch die Einbindung aller Bergwaldnutzer, der Öffentlichkeit und der Politik, um die Akzeptanz der Maßnahmen sicherzustellen.
Abbildung: Bergwald ist Schutzwald!
Seit einigen Jahren nutzen Tiroler Gemeinden hierzu erfolgreich sogenannte »Schutzwaldplattformen«. Aufbauend auf diesen ersten Erfahrungen wird in Bayern seit 2009 die Etablierung von Bergwaldforen begleitet.
Die Verbindung der Menschen zum Wald war schon immer eine besondere, gerade in den Alpen. Denn dort war der Wald nicht nur Produzent von Rohstoffen und Arbeitgeber, sondern auch Schützer, der an vielen Orten die Besiedlung und damit das Leben und Wirtschaften erst möglich machte.
Diese besondere Bedeutung wurde zuletzt im Dezember 2010 mit der Unterzeichnung der Bergwald-Agenda durch mehrere Alpenländer deutlich. Politische Programme wie der Bayerische Bergwaldbeschluss von 1984 oder die Österreichische Schutzwaldstrategie 2002 fokussieren ebenfalls die Schutzfunktion der alpinen Wälder. Alle anderen Funktions- und Nutzungsansprüche haben sich dieser unterzuordnen und müssen kritisch abgewogen werden.
Solche Abwägungsprozesse werden heute in der Öffentlichkeit immer intensiver wahrgenommen und die Entscheidungen der Politik werden zunehmend hinterfragt. Auch die nicht unmittelbar Betroffenen wollen in diese Aushandlungsprozesse eingebunden werden. Dies macht neue Formen der Zusammenarbeit notwendig.
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