Randolf Schirmer
Forstsaatgutproduktion in Schweden - LWF-aktuell 90
Die Energiewende in der Forstwirtschaft erfordert Leistungssteigerung im Wald. Diese kann beim Saatgut nur durch Züchtung erreicht werden. Forstpflanzenzüchter aus Deutschland informierten sich bei dem schwedischen Saatgutunternehmen SKOGSPLANTOR über Möglichkeiten der optimierten Saatgutbereitstellung.
Zoombild vorhanden
Birken-Saatgutplantage in Öland
(Südschweden); durch züchterische Maßnahmen
sind durchaus Ertragssteigerungen von bis zu 25 Prozent möglich.
Anlässlich eines Informationsbesuches bei SKOGFORSK in Ekebo – der schwedischen Kollegialstelle des Bayerischen Amtes für forstliche Saat- und Pflanzenzucht (ASP) – wurde den Teilnehmern des ASP und weiterer bundesdeutscher Züchtungseinrichtungen das Programm zur genetischen Optimierung bei Fichte, Kiefer und Birke vorgestellt.
Durch konsequente Selektion und Kreuzung von Plusbäumen rechnen die schwedischen Förster mit einer Qualitäts und Massensteigerung von 25 Prozent gegenüber den natürlichen Ausgangsbeständen. Das staatliche Saatgutunternehmen SKOGSPLANTOR vermehrt und beerntet die durch Kreuzung optimierten Pflanzen vorwiegend in Pfropflingsplantagen.
Da sich der »genetische Mehrwert« des verbesserten Saatguts bereits mittelfristig auch betriebswirtschaftlich lohnt, werden von der schwedischen Forstwirtschaft vorrangig Pflanzen aus Plantagensaatgut nachgefragt. Der schwedische Saatgutbedarf bei Fichte (jährlicher Pflanzenbedarf ca. 170 Millionen Stück) wird zu 100 Prozent, bei Kiefer zu 80 Prozent aus Plantagen gedeckt. Lediglich in Lappland wird noch Saatgut in zugelassenen Beständen gewonnen.
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