Forschungs- und Innovationsprojekt
Wasserschutz bei der Lagerung von Holzhackschnitzeln ( WaSchuHack )

Mehrere Meter hoher Hackschnitzelhaufen.Zoombild vorhanden

Hackschnitzelhaufen (© Nicolas Hofmann, LWF)

Am 01.12.2021 startete an der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) ein Forschungs- und Innovationsprojekt zum Wasserschutz bei der Lagerung von Holzhackschnitzeln. Dabei sollen im Praxismaßstab Fragestellungen rund um das Thema Sickerwasserbildung bei der Lagerung von Holzhackschnitzeln beleuchtet werden. Über den Verlauf des Projekts wird hier regelmäßig informiert.

Das Hauptziel des Forschungs- und Innovationsprojekts "WaSchuHack" ist herauszufinden, welche Mengen Sickerwasser aus großen Holzhackschnitzelhaufwerken zu erwarten sind und welche Stoffe in welcher Quantität mit diesem Sickerwasser ausgetragen werden. Im weiteren Verlauf des Projekts sollen auch praktikable Maßnahmen untersucht werden, um die Sickerwassermengen zu verringern. Aufbauend auf diesen Ergebnissen können anhand der Menge des austretenden Wassers und der Konzentrationen der darin gelösten Inhaltsstoffe die Umweltwirkungen auf wissenschaftlicher Grundlage beurteilt werden.

Hintergrund

Detailaufnahme von Holzchips mit kaum Rinden- oder Grünanteil (© Nicolas Hofmann, LWF).Zoombild vorhanden

Abb. 1: Qualitativ gute Hackschnitzel (© Nicolas Hofmann, LWF).

Durch den Klimawandel werden Technologien, die Energie aus unserer Natur bereitstellen, immer wichtiger. Holzhackschnitzel bieten die Möglichkeit aus Rest- und Schadholz des heimischen Waldes Wärme und Strom zu erzeugen. Hierzu wird das Holz im Wald gehackt und direkt zu den Heizwerken transportiert oder zwischengelagert. Eine teilweise Zwischenlagerung kann aus folgenden Gründen nicht vermieden werden: Gerade in Zeiten hoher Borkenkäferholzmengen müssen die Holzhackschnitzel ab dem späten Frühjahr bis in den Herbst produziert werden, um dem Käfer Brutraum zu entziehen. Der hauptsächliche Wärmebedarf besteht jedoch erst in kälteren Zeiten, sodass das Gros der Holzhackschnitzel erst im Winter verfeuert wird. Eine vollständige Lagerung des benötigten Brennstoffs direkt am Heizwerk ist zumeist aus Platzgründen nicht möglich. Somit sind Zwischenlagerplätze im Wald unumgänglich, um die Versorgungssicherheit der bayerischen Heizwerke insbesondere über die Wintermonate sicherzustellen.
Die Zwischenlagerung der Hackschnitzel hat außerdem den Vorteil, dass der Wassergehalt des waldfrischen Materials während der Lagerung zumeist deutlich sinkt. Durch den geringeren Wasseranteil steigt der nutzbare Energiegehalt des Materials pro Tonne stark an, weil weniger Wasser bei der Verbrennung verdampft werden muss.

Methodik

Zur Durchführung der Versuche werden Hackschnitzelhaufwerke mit einer Größe von rund 500 Schüttraummetern angelegt. Für die Messung des Wasseraustrags wird unter den Hackschnitzelmieten eine eigens entwickelte Apparatur eingebaut, mit deren Hilfe die Menge des Wasseraustrags je nach Herkunft im Hackschnitzelhaufwerk bestimmt werden kann. Bei Niederschlagsereignissen können die Wassermengen aufgefangen und im Labor hinsichtlich ihrer Inhaltsstoffe analysiert werden. Durch einen weiteren Versuch soll geklärt werden, wie genau das Wasser durch den Hackschnitzelhaufen fließt. Dabei steht die Frage im Vordergrund, ob das Wasser gleichmäßig durch alle Teile der Schüttung fließt oder ob es präferenzielle, also besondere Fließwege im Material gibt. Überdies wird geklärt, ob Boden bzw. Lagerplatzuntergrund filternd wirken können.

Weitere Informationen finden Sie hier

Kontakt bei Interesse

Sollten Sie Fragen, Anregungen oder Interesse an unserem Forschungs- und Innovationsprojekt haben, wenden Sie sich bitte an uns:

Projektinformationen
Projektleitung: Markus Riebler
Stv. Projektleitung: Andreas Hohenadl
Projektbearbeitung: Tobias Paul
Laufzeit: 01.11.21 bis 30.10.24
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Förderkennzeichen: G2/N/21/03