Holger Hastreiter
Holzeinschlag im Privatwald – Wieviel und warum? - LWF-aktuell 104
Wenn in Bayern, Deutschland oder Europa die Holzeinschläge von einem Jahr zum anderen zu- oder abnehmen, dann wird eine solche Entwicklung in der Regel unter Gesichtspunkten der Finanz- und Holzmarktlage beurteilt. Allerdings steht hinter derartigen Veränderungen stets die individuelle Entscheidung des einzelnen Waldbesitzers, mehr, weniger oder gleich viel Holz einzuschlagen wie im Jahr zuvor. Um den individuellen Beweggründen näher zu kommen, hat die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft bei ihrer alljährlichen Holzeinschlagserhebung Waldbesitzer nach den Motiven gefragt, die für ihr Einschlagsverhalten ausschlaggebend waren.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Windwurf im Fichtenbestand. Schadereignisse sind aus Sicht der Waldbesitzer der Hauptfaktor für erhöhten Holzeinschlag. Foto: C. Mühlhausen, landpixel.de
Die Holzeinschlagserhebungen der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft erbrachten in den vergangenen Jahren unterschiedlich hohe Ergebnisse. Diese wurden im Hinblick auf die Finanz- und Holzmarktlage im In- und Ausland sowie aufgrund von Informationen über die Vermarktungslage durch die forstwirtschaftlichen Vereinigungen interpretiert.
Dadurch sollten die Entwicklungen besser beurteilt und die Zahlen in einem Gesamtkontext gesehen werden können. Mit dieser externen und »globaleren« Betrachtungsweise können allerdings nur die Ergebnisse selbst beurteilt werden. Über die individuellen Gründe der Waldbesitzer lässt sich allenfalls nur spekulieren. Die Entscheidung, welche Menge an Holz ein Eigentümer in seinem Wald tatsächlich pro Jahr nutzt, trifft nun aber weder der amtliche Förster, noch ein anderer forstlicher Berater, sondern nur der Waldbesitzer selbst.
Welche Faktoren sind bzw. waren also für die jährlich genutzte Holzmenge tatsächlich ausschlaggebend? Mögliche Antworten auf eben diese Frage ergab die Auswertung von Zusatzfragen, die im Rahmen der letztjährigen Holzeinschlagserhebung gestellt wurden. Die Waldbesitzer wurden dabei gefragt, ob sie im Jahr 2013 mehr, weniger oder gleich viel Nadelstammholz und Brennholz eingeschlagen haben als im Jahr 2012. Es sollten in diesem Zusammenhang auch die jeweiligen Gründe für die getroffene Entscheidung genannt werden. Mehrfachantworten durch einen Waldbesitzer wurden bei der Auswertung berücksichtigt.
weiterlesen ... Holzeinschlag im Privatwald - Wieviel und warum? 459 KB