Walter Warkotsch
Eine Vision wird wahr - LWF aktuell 81
Es war zu Beginn meiner wissenschaftlichen Arbeit in Südafrika ein aufregendes und gewagtes Abenteuer. Forsttechnik, wie wir sie unter europäischen Verhältnissen kennen, war in Südafrika in der universitären Lehre nicht vertreten, aber auch in der forstwirtschaftlichen Praxis weitgehend unbekannt. Der Aufbau einer Forsttechnik-Kultur war ein spannendes Vorhaben, das weitreichende Folgen mit sich brachte, zum Wohl der Menschen, der Forstwirtschaft und des Waldes.
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Abbildung: Charmant und einladend präsentiert sich der weitläufig und großzügig angelegte Campus der Universität Stellenbosch. Foto: T. Seifert
Es war im Oktober 1978, als ich mich das erste Mal mit dem Gedanken befasste, in der südafrikanischen Universität Stellenbosch forstwissenschaftlich in Forschung und Lehre tätig zu werden. Nach einigem Abwägen von Für und Wider und den abschließenden Berufungsverhandlungen stand es für mich im Februar 1979 dann fest: Ich werde meine Laufbahn im Höheren Dienst bei der Bayerischen Staatsforstverwaltung beenden und für mehrere Jahre eine wissenschaftliche Tätigkeit an der Forstlichen Fakultät in Südafrika annehmen.
Meine Aufgabe war es, an der Forstlichen Fakultät der Universität Stellenbosch einen Lehrstuhl für »Forest Engineering« aufzubauen. Die Fakultät bestand zwar bereits 58 Jahre, aber in all der Zeit fehlte die Ausbildung zur »Technischen Produktion«. Im curricularen Lehrplan waren lediglich die »Biologische Produktion« und die »Holzbe- und Holzverarbeitung« geführt. Neben der Gestaltung der Vorlesungen, Seminare und Praktika für die Forstliche Verfahrenstechnik (Schwerpunkt Holzernte), die Walderschließung (Forststraßenbau) und Ergonomie (Arbeitswissenschaft) galt es auch, ein Forschungsprogramm aufzubauen und die südafrikanische Forstwirtschaft in diesem Bereich zu unterstützen.
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