Die Waldklimastation Höglwald
Die Waldklimastation Höglwald liegt etwa 16 km süd-östlich von Augsburg auf einem Tertiärrücken, umgeben von landwirtschaftlichen Fluren.
Lage
Wuchsbezirk »Oberbayerisches Tertiärhügelland«; etwa 550 m Seehöhe
Klima
Subkontinental; Jahresmittel der Lufttemperatur: 8,5 °C; durchschnittlicher Jahresniederschlag: 935 l/m2 (1981–2010); mittlere Vegetationsdauer 170 Tage (mehr als 10 °C Tagesmitteltemperatur)
Geologie
Feinsedimente aus dem Tertiär als Ausgangsmaterial, mit Lösslehm aus dem Quartär im Oberboden überlagert
Boden
Tiefgründig entkalkte Parabraunerde mit reichlich austauschbarem Aluminium und Eisen im Oberboden; im Unterboden schwache Tendenz zur Pseudovergleyung; Humusform Moder
Forschungsbestand
Ca. 108-jähriger sehr dichter Fichtenreinbestand, Hochleistungsstandort; Holzvorrat etwa 1380 m³ pro Hektar (Stand 2014); durchschnittlicher Holzzuwachs ca. 19 m³ pro Hektar und Jahr (1983–2010)
Vegetation
Potenzielle natürliche Vegetation: Hügelland-Hainsimsen- Buchenwald (Luzulo luzuloidis-Fagetum); charakteristische Bodenpflanzen: Weiße Hainsimse (Luzula luzuloides), Drahtschmiele (Deschampsia flexuosa), Pillensegge (Carex pilulifera)
Aktuelle Vegetation: Fichtenforst
Charakteristische Bodenpflanzen: Tamariskenmoos (Thuidium tamariscinum), Brombeere (Rubus fruticosus), Etagenmoos (Hylocomium splendens)
Anbaurisiko der Fichte
Die Fichten im Höglwald liegen bereits heute am Rand der natürlichen Fichtenverbreitung Europas. Bei einer weiteren Temperaturerhöhung werden die klimatischen Standortsbedingungen ungünstiger. Das Anbaurisiko für die Fichte steigt.
Stickstoffbelastung
Wegen der umliegenden Landwirtschaft wurden im Höglwald immer schon hohe Stickstoffeinträge gemessen. Der Wald nimmt den Stickstoff nicht mehr vollständig auf, Nitrat wird mit dem Sickerwasser ausgewaschen (Sättigung).
Fichte im Höglwald
Der Höglwald zählt zu den wuchskräftigsten und stammzahlreichsten Fichtenbeständen Mittelschwabens mit großen Holzvorräten von ca. 1380 m³. Allerdings wird in den letzten beiden Jahrzehnten auf dem nährstoffreichen und frischen Lehmstandort das Wuchspotenzial wegen häufig auftretender Trockenphasen nicht mehr ausgeschöpft.
Kontakt
Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Hans-Carl-von-Carlowitz-Platz 1, 85354 Freising
Telefon: 08161 71- 4801, Telefax: 08161 71- 4971
www.lwf.bayern.de
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg
Bismarckstraße 62, 86391 Stadtbergen
Telefon: 0821 43002-0, Telefax 0821 43002-1111
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