Wasserversorgung der Wälder zum Start der Vegetationsperiode 2019
Ende Februar 2019 hatten wir zur Wiederbefüllung der Wasserspeicher in Waldböden nach dem Trockenjahr 2018 berichtet. Basierend auf den Messergebnissen an den Bayerischen Waldklimastationen konnten wir feststellen, dass die Waldböden im Verlauf des Winters wieder gut gefüllt waren, mit Ausnahme von wenigen Gebieten in Unterfranken.
Zwei Monate später, zu Beginn der forstlichen Vegetationsperiode Anfang Mai, stellt sich die Situation zum Wasserhaushalt an Waldstandorten folgendermaßen dar (Nachfolgende Befunde zum Wasserhaushalt an Waldstandorten stützen sich auf die Messergebnisse an Bayerischen Waldklimastationen).
Verwendet werden jeweils für den Zeitraum Oktober 2018 bis Ende April 2019:
- Meteorologische Messdaten und Modellrechnungen an 18 Bayerischen Waldklimastationen;
- Messungen zur Bodenfeuchte an sechs Schwerpunkt-Waldklimastationen;
- Regionalisierte Niederschlagsdaten des Deutschen Wetterdiensts (DWD).
Regenmenge in vielen Regionen Bayerns weiterhin unterdurchschnittlich seit Ende der Vegetationsperiode 2018
Die regionalen Unterschiede in der Abweichung zum langjährigen Niederschlagsmittel blieben seit Ende des Winters erhalten (Abbildung 1 rechts). Sowohl in den niederschlagsärmeren Regionen v.a. in Unter- und westl. Oberfranken, aber auch in Schwaben gab es Niederschlagsdefizite gegenüber dem langjährigen Mittel. Bei insgesamt höheren Regenmengen wiegen die Defizite in Schwaben jedoch nicht so schwer. Letzteres gilt gleichermaßen für die Mittelgebirgsregionen wie Spessart, Rhön, Frankenwald, Bayerischer Wald und Jura.
Der April 2019 war bis kurz vor Monatsende noch sehr trocken, dann sorgten allerdings intensive Niederschläge für einen Anstieg der Bodenfeuchte. Mit durchschnittlich 35 l/m2 lagen die Aprilniederschläge in der Summe bei nur 55% des langjährigen Mittels in Bayern. Der April 2019 zählte dennoch nicht zu den trockensten April-Sommern seit Beginn der Wetteraufzeichnung. In der Mitte Bayerns sowie im Bayerischen Wald (Abbildung 2) war das Niederschlagsdefizit im Monat April am stärksten.
Abbildung 1: Niederschlagsmenge Oktober 2018 - April 2019 (links) sowie Abweichung vom langjährigen Mittel 1961–90 (rechts).
Abbildung 2: Niederschlagsmenge April 2019 (oben links) sowie Abweichung vom langjährigen Mittel 1961 – 90 (oben rechts).
Waldklimastation | Kürzel | Höhe [m ü.NN] | Niederschlagssumme [l/m²] | Abw. v. langj. Mittel (1961-90) [%] |
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Altdorf | ALT | 406 | 92 | -23 |
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Altötting | AOE | 415 | 74 | -45 |
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Bad Brückenau | BBR | 812 | 129 | -15 |
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Berchtesgaden | BER | 1.500 | * | * |
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Dinkelsbühl | DIN | 468 | 72 | -29 |
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Ebersberg | EBE | 540 | 71 | -42 |
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Ebrach | EBR | 410 | 115 | -4 |
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Flossenbürg | FLO | 840 | 66 | -43 |
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Freising | FRE | 508 | 57 | -44 |
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Goldkronach | GOL | 800 | 207 | +36 |
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Höglwald | HOE | 545 | 62 | -37 |
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Kreuth | KRE | 1.100 | 153 | -44 |
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Mitterfels | MIT | 1.025 | 217 | +18 |
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Pfeffenhausen | PFE | 492 | 58 | -46 |
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Riedenburg | RIE | 475 | 56 | -36 |
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Rothenkirchen | ROK | 670 | 154 | +5 |
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Rothenbuch | ROT | 470 | 59 | -62 |
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Sonthofen | SON | 1.170 | 249 | -4 |
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Würzburg | WUE | 330 | 72 | -30 |
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*) Messausfall | | | | |
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Füllstand der Wasserspeicher in den Waldböden zwar geringer als im langjährigen Mittel, aber aktuell ausreichend gut
Zum Start in die neue Vegetationsperiode sind die Wasserspeicher der Waldböden an den meisten WKS Standorten zwar weniger gut gefüllt als im langjährigen Mittel, aber nicht in einem kritischen Bereich der Wasserversorgung. Das gilt für die Oberböden (bis zu 40 cm Bodentiefe) und im gesamten durchwurzelten Bereich. Während des Blattaustriebs Mitte April waren die pflanzenverfügbaren Wasservorräte zwar noch geringer als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, die Niederschläge am Monatsende haben das aber geändert und die Wasserversorgung wieder verbessert.
Beim aktuellen Füllstand der Bodenwasserspeicher unterscheidet sich das Risiko von Frühjahrs-, Frühsommertrockenheit nicht maßgeblich von den Vorjahren. Auf den weiteren Witterungsverlauf im Mai und im Sommer wird es ankommen, ob es längere Phasen von Trockenstress gibt.
Aufgrund der Populationsentwicklung in den Vorjahren und wegen der Wärme im April ist insbesondere das Borkenkäferrisiko weiterhin hoch.
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