Lothar Zimmermann und Stephan Raspe
Ein Rekordsommer wie zuletzt 2003 - LWF-aktuell 107
Von der Hitze her nahm der Sommer 2015 mit 19,0 °C den zweiten Platz hinter 2003 (20,1 °C) in der langen Zeitreihe seit 1881 ein. Er war landesweit 3,1 Grad wärmer als das Mittel der Referenzperiode 1961–90. Bei den einzelnen Sommermonaten siedelte sich nur der Juni (Rang 25) nicht unter den ersten fünf Rängen der heißesten Monate an. Regen fiel mit rund 199 l/m² rund 37% weniger als 1961–90. Nur fünf Sommer waren in Bayern niederschlagärmer (Jahre absteigend sortiert nach Niederschlagsarmut: 1911, 1904, 1952, 2003, 1947). Die Sonne schien mit 727 Stunden rund 17% länger als normal.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Prozentuale Abweichung des Niederschlags
bzw. absolute Abweichung der Lufttemperatur vom langjährigen
Mittel 1961–1990 an den Waldklimastationen
Heuer gestaltete sich der Juni wechselhaft. Kühlere Perioden wechselten sich mit warmen, teilweisen schon heißen Zeiten ab. Im Norden blieb es weiterhin trocken, während es im Süden bei Gewittern häufiger Starkniederschläge gab.
Nach einem kühleren Monatsanfang sorgte subtropische Luft aus dem Südwesten für einen kräftigen Anstieg der Lufttemperaturen. Vereinzelt wurde schon die 30°C-Grenze überschritten. Da Hochdruckeinfluss herrschte, beschränkten sich die Gewitter und Schauer auf die Alpen und den Bayerischen Wald (DWD 2015b). Dort waren sie sehr intensiv und verursachten lokal Schäden. Im Norden blieb es trocken.
An den Waldklimastationen Würzburg und Riedenburg, an denen die Bodenfeuchte gemessen wird, lag der Füllungsgrad des Bodenwasserspeichers schon kurz nach Monatsbeginn unter 60%. An den anderen Waldklimastationen mit Bodenfeuchte-Messungen sorgten Schauer immer wieder für einen zeitweiligen Anstieg. Besonders im Süden führten hohe Luftfeuchte und hohe sommerliche Temperaturen zu Gewittern.
Am 14. Juni richtete in Oberstdorf nach heftigem Starkregen eine Mure großen Sachschaden an (DWD 2015a). Im Norden herrschte jedoch gleichzeitig verbreitet Trockenheit, besonders auf sandigen Böden (DWD 2015b). Bis Mitte des Monats wurden vor allem im Nordwesten hohe Waldbrandstufen erreicht.
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