Die Waldklimastation Mitterfels
Die Waldklimastation (WKS) Mitterfels liegt auf dem Hauptkamm des Vorderen Bayerischen Waldes im Bereich des Hirschensteins, etwa 6km nördlich von Bernried.
Lage
Wuchsbezirk »Östlicher Vorderer Bayerischer Wald«; 1.025m Seehöhe
Klima
Subatlantisch; Jahresmittel der Lufttemperatur: 5,5°C, durchschnittlicher Jahresniederschlag: 1.580 l/m² (1998–2010); mittlere Vegetationsdauer 115 Tage (mehr als 10°C Tagesmitteltemperatur)
Geologie
Gneis (Cordierit-Perlgneis) und teilweise Granit
Boden
Tiefgründig entwickelte podsolige Braunerde mit mächtiger rohhumusartiger Moder-Humusauflage; schluffreiches Bodensubstrat begünstigt gute Durchwurzelung und zusammen mit hohen Niederschlägen eine gute Wasserversorgung
Forschungsbestand
Ca. 135-jähriger Buchenbestand mit einzelnen Fichten und Tannen; Holzvorrat 251m³ pro Hektar (Stand 2013); durchschnittlicher Holzzuwachs 6,2m³ pro Hektar und Jahr (1993–2009)
Vegetation
Potenzielle natürliche Vegetation: Dornfarn-Buchenwald (Dryopteris-Fagus-Gesellschaft); charakteristische Bodenpflanzen: Breitblättriger Dornfarn (Dryopteris dilatata), Sprossender Bärlapp (Lycopodium annotinum); Aktuelle Vegetation: Buchenbestand mit einzelnen Fichten und Tannen; charakteristische Bodenpflanzen: Breitblättriger Dornfarn (Dryopteris dilatata), Sprossender Bärlapp (Lycopodium annotinum), Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
Vegetationszeit
Das Wachstum der Buchen in den Höhenlagen des Vorderen Bayerischen Waldes ist durch das raue Klima limitiert. Die Klimaerwärmung verbessert die Wuchsbedingungen am Standort.
Im Zeitraum von 1991 bis 2013 hat sich für die Buche in Mitterfels die Vegetationszeit um 21 Tage verlängert, auf dem Flachlandstandort Freising nur um 4 Tage.
| Mitterfels | Freising |
Lufttemperatur [°C] | 5,5 | 8,3 |
| | |
1961–1990 | 67 | 50 |
1991–2013 | 65 | 38 |
Frosttage (min. Temperatur > 0°C) | | |
1961–1990 | 158 | 116 |
1991–2013 | 140 | 112 |
Vegetationszeit [Tage] | | |
1961–1990 | 138 | 169 |
1991–2013 | 159 | 173 |
Stoffeinträge
Der Hauptkamm des Vorderen Bayerischen Waldes wirkt als Barriere für anströmende Luftmassen aus dem Westen. Der Eintrag versauernd wirkender Luftschadstoffe ist daher auch heute noch höher als im Hinteren Bayerischen Wald. Die Stickstoff- und Schwefeleinträge haben seit dem Ende der 1980er Jahre stark abgenommen, liegen jedoch an der WKS Mitterfels über dem bayerischen Durchschnitt.
Zuwachs
Während in den trocken-warmen Jahren 2003, 2006 und 2013 die Buchen im Flachland (WKS Freising) geringere Zuwächse aufweisen als in Durchschnittsjahren, begünstigen zunehmende Wärme und höhere Strahlung das Wachstum der Buchen in den Berglagen wie z. B. an der WKS Mitterfels.
Abb. 1: Tägliche mittlere Lufttemperatur
Abb. 2: Täglicher Niederschlag
Abb. 3: Täglicher verfügbarer Wasservorrat
Abb. 4: Tägliche mittlere Lufttemperatur
Abb. 5: Täglicher Niederschlag
Abb. 6: Täglicher pflanzenverfügbarer Wasservorrat
Abb. 7: Mittlere Lufttemperatur
Abb. 8: Monatlicher Niederschlag
Abb. 9: Jährlicher verfügbarer Wasservorrat
Abb. 10: Stickstoffeintrag
Kontakt
Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Hans-Carl-von-Carlowitz-Platz 1, 85354 Freising
Telefon: 08161 71- 4801, Telefax: 08161 71- 4971
www.lwf.bayern.de
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Straubing
Telefon: 09421 8006-0, Telefax: 09421 8006-555
Kolbstraße 5a, 94315 Straubing
www.aelf-sr.bayern.de/