Die Waldklimastation Rothenbuch
Die Waldklimastation (WKS) Rothenbuch liegt ca. 8km westlich von Lohr am Main am »Bischborner Hof«, nahe der Bundesstraße 26 zwischen Lohr und Aschaffenburg.
Lage
Forstlicher Wuchsbezirk Buntsandsteinspessart, etwa 470m Seehöhe
Klima
Subatlantisch; Jahresmittel der Lufttemperatur: 7,1°C; durchschnittlicher Jahresniederschlag: 1050 l/m² (1998–2011); mittlere Vegetationsdauer: 141 Tage (mehr als 10°C Tagesmitteltemperatur)
Geologie
Mittlerer Buntsandstein aus dem Trias mit geringer Lößlehmüberdeckung
Boden
Pseudogley-Braunerde mit Humusform Moder; saurer Boden mit geringer Nährstoffausstattung, aber guter Durchwurzelbarkeit
Forschungsbestand
Ca. 118-jähriger Traubeneichenbestand mit unterständigen Buchen; Holzvorrat etwa 400m³ pro Hektar (Stand 2009); durchschnittlicher Holzzuwachs ca. 10,8m³ pro Hektar und Jahr (Zeitraum 1993 bis 2009)
Vegetation
Potenzielle natürliche Vegetation: Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum); charakteristische Bodenpflanzen: Weiße Hainsimse (Luzula luzuloides), Pillen-Segge (Carex pilulifera); Aktuelle Vegetation: Eichenwirtschaftswald aus führender Traubeneiche mit Buchenunterstand; charakteristische Bodenpflanze: Breitblättriger Dornfarn (Dryopteris dilatata)
Standortsbedingungen
Aus der Verwitterung des armen Buntsandsteins hat sich ein zweischichtiger Waldboden entwickelt, dessen Schichten sich in Bodenart und Farbe unterscheiden.
Der stark sandige und feste Lehm ab 60cm Bodentiefe wirkt wasserstauend und erschwert die Durchwurzelung. Das Ausgangssubstrat ist nährstoffarm, basische Nährkationen wie Calcium und Kalium finden sich überwiegend in der Auflage und im Humus.
Furniereichen
Der Forschungsbestand ist ein gelungenes Beispiel für die traditionelle Eichenwertholzwirtschaft im Spessart: hohe, geradschaftige und astfreie Eichen mit Buchen im Unter- und Zwischenstand. Ein weiteres Qualitätsmerkmal der wertvollen »Spessarteiche« ist der gleichmäßige und enge Jahrringaufbau, der sich durch höhere Zuwächse in den letzten Jahrzehnten verändert.
Belaubungszustand
Der Belaubungszustand der Eichen weist große jährliche Schwankungen auf. Eichenwickler- und Frostspannerfraß in den Jahren 2008 bis 2011 führten zu höheren Blattverlusten. Im Spätsommer 2012 wurden nach langer Zeit wieder auffällige Blattschäden durch Miniermotten an Eichen bevorzugt im Spessart beobachtet. Das bräunlich verfärbte Laub beeinträchtigt die Baumvitalität kaum.
Abb. 1: Tägliche mittlere Lufttemperatur
Abb. 2: Täglicher Niederschlag
Abb. 3: Täglicher pflanzenverfügbarer Wasservorrat
Abb. 4: Tägliche mittlere Lufttemperatur
Abb. 5: Täglicher Niederschlag
Abb. 6: Täglicher pflanzenverfügbarer Wasservorrat
Abb. 7: Mittlere Lufttemperatur
Abb. 8: Monatlicher Niederschlag
Abb. 9: Jährlicher pflanzenverfügbarer Wasservorrat
Abb. 10: Stickstoffeintrag
Kontakt
Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Hans-Carl-von-Carlowitz-Platz 1, 85354 Freising
Telefon: 08161 71- 4801, Telefax: 08161 71- 4971
www.lwf.bayern.de
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt
Telefon: 09353 7908 - 0, Telefax: 09353 7908 -79
www.aelf-ka.bayern.de