Lothar Zimmermann, Stephan Raspe, Gabriela Lobinger und Herbert Borchert
Der milde Winter und seine Folgen für Wald und Forstwirtschaft - LWF-aktuell 100
Die ungewöhnlich warme und trockene Witterung im Winter und Frühjahr heuer blieb nicht ohne Folgen im Wald, die es für die Forstwirtschaft zu bewältigen galt.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Verlauf der Bodenfeuchte in Prozent der nutzbaren Feldkapazität an der WKS Ebersberg im Winter 2013/14 zu 2012/13
Durch das Fehlen längerer Frostperioden bei gleichzeitig hohem Wassergehalt waren die Forststraßen und Rückegassen in diesem Winter nur schlecht befahrbar, so dass bei vielen Holzerntemaßnahmen nur Forstmaschinen mit Bogiebändern eingesetzt werden konnten, auf weniger empfindliche Bodenstandorte ausgewichen wurde oder die Ernte erst bei trockeneren Bedingungen im März stattfand.
Während sonnenreicher, trockener Perioden konnten immergrüne Nadelbäume auch in diesem Winter etwas transpirieren. Messungen der Bodenfeuchte unter Fichte an der Waldklimastation Ebersberg zeigen einen deutlichen Rückgang im März im Vergleich zum normal feuchten Winter 2012/13 (Abbildung). Selbst bei der kalten Witterung im Dezember und Januar transpirierten die Fichten während niederschlagsfreier Zeiten durchschnittlich 0,4 Liter/Quadratmeter und Tag (l/(m² d). Im Januar hat sich der Bodenspeicher dann kurzfristig wieder aufgefüllt. Aber im Februar haben die Fichten wieder stärker transpiriert. Vom 8. Februar bis zum 8. März ging dann der Bodenwasservorrat um ca. 0,5 l/(m² d) zurück.
Zu beachten ist aber, dass minimal 80 % der nutzbaren Feldkapazität erreicht wurden, was immer noch feucht ist und einer Befahrung abträglich ist. Im März kam die Transpiration dann richtig in Schwung und es wurde deutlich trockener. Vom 8. März bis zum 22. März betrug der durchschnittliche Rückgang der Bodenfeuchte etwa 1,3 l/(m² d). Im Vergleich dazu waren die Böden im letzten Winter durchgehend gesättigt. In den weiter kahlen Laubholzbeständen blieben die Böden auch in diesem Winter bei 100 % Sättigung bis in den März hinein (Zimmermann und Raspe, S. 48 in diesem Heft).
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